Der chinesische Konzeptkünstler, Bildhauer und Kurator wurde im April 2011 verhaftet. Die Akademie der Künste solidarisierte sich mit ihm und forderte von den chinesischen Sicherheitsbehörden die sofortige Freilassung.
Ai Weiweis Festnahme unmittelbar nach der Eröffnung der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“, mit der sich Deutschland im Chinesischen Nationalmuseum kulturpolitisch präsentierte, hatte zu einer Debatte über die Ausstellung und den kulturellen Austausch mit China geführt. Die Positionen reichten von der Verteidigung und Befürwortung bis zur Forderung nach sofortigem Abbruch der Schau.
In einem Akademiegespräch mit Bernd Neumann Egon Bahr, Klaus-Dieter Lehmann,, Hermann Parzinger, Klaus Schrenk, Tilman Spengler und Klaus Staeck wurde der Frage nachgegangen, was der Kulturaustausch in Ländern mit autoritären Herrschaftssystemen bewirken kann, inwieweit diese Zusammenarbeit zu deren Stabilisierung beiträgt oder für den Ausbau von Kontakten, für Annäherung und Verständigung förderlich ist.
Am 7. Mai 2011 wurde Ai Weiwei zum Mitglied der Akademie der Künste gewählt. In der Begründung für den Wahlantrag wurde der international anerkannte Rang des Künstlers hervorgehoben und der angebliche Grund der Inhaftierung als politisch motivierte Willkür verurteilt: „Ungeachtet der offiziellen Anschuldigung von ‚Wirtschaftsverbrechen’ steht außer Frage, dass seine Verhaftung im Zusammenhang mit seinem Engagement für die Menschenrechte und seinen Protesten gegen die Zerstörung von Umwelt und Geschichte, die im Zentrum seines künstlerischen Schaffens stehen, zu sehen ist.“ Im März 2010 hatte Ai Weiwei an einem Gespräch im Rahmen der Akademie-Ausstellung „Wiederkehr der Landschaft“ teilgenommen und Einblicke in sein Schaffen gegeben.