Der chinesische Konzeptkünstler, Bildhauer und Kurator wurde im April 2011 verhaftet. Die Akademie der Künste solidarisierte sich mit ihm und forderte von den chinesischen Sicherheitsbehörden die sofortige Freilassung. Ai Weiwei weiterlesen
Kategorie: Solidarität mit
Abrechnung auf Russisch
Kolumne vom 31.7.2014 zur Verhaftung des ukrainischen Filmregisseurs Oleg Senzow in der Frankfurter Rundschau und in der Berliner Zeitung
Das schlimmste was einem politischen Gefangenen widerfahren kann, ist vergessen zu werden. Abrechnung auf Russisch weiterlesen
Putins ukrainische Geisel
Kolumne vom 10.9.2015 zur Verurteilung von Oleg Senzow
Das skandalöse Urteil gegen den oppositionellen Filmemacher Oleg Senzow darf nicht in Vergessenheit geraten. Ihm drohen 20 Jahre Lagerhaft nach einem unglaublich konstruierten Prozess. Putins ukrainische Geisel weiterlesen
Oleg Senzow
7. September 2019:
Oleg Senzow nach fünf Jahren Haft in Freiheit
Die seit fünf Jahren anhaltenden internationalen Proteste gegen die Verhaftung und gegen das Urteil zu 20 Jahren Lagerhaft haben erreicht, dass Oleg Senzow für die Weltöffentlichkeit nicht in Vergessenheit geriet. Die Akademie der Künste war unter den ersten, die im Jahre 2014 mit Briefen an den russischen Botschafter in Berlin und an den Sicherheitsdienst FSB in Moskau die Freilassung des von der Krim stammenden Filmregisseurs forderten. Senzows Widerstand gegen die völkerrechtswidrige Annexion der Krim wurde mit einer Anklage wegen Terrorismus geahndet. Er mußte mehrere Jahre in einer sibirischen Strafkolonie zubringen.
AFP meldete am 29. August 2019: Ukrainischer Filmemacher Senzow vor Rückkehr in Heimatland
Moskau (AFP) – Der in Russland inhaftierte ukrainische Filmemacher Oleg Senzow soll russischen Medienberichten zufolge im Rahmen eines größeren Gefangenenaustausches in sein Heimatland zurückkehren können. Senzow sei in diesem Zusammenhang bereits aus einer sibirischen Strafkolonie nach Moskau gebracht worden, berichteten die russischen Nachrichtenagenturen Tass und Interfax am Donnerstag unter Berufung auf Justizkreise.
Der wie Senzow von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim stammende ukrainische Abgeordnete Achtem Tschiygos sagte Lokalmedien, der Gefangenenaustausch könnte am Freitag (30.8.) vollzogen werden. Aber dies sei bislang „Spekulation“. Senzow befinde sich mittlerweile in einem Gefängnis des russischen Geheimdienstes in Moskau.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte Kontakte für einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine. Zu Senzow äußerte er sich aber nicht. Senzows Anwalt war nach eigenen Angaben zunächst nicht über die angebliche Verlegung seines Mandanten nach Moskau informiert worden.
Am Mittwoch hatte ein Gericht in Kiew den wegen „Hochverrats“ angeklagten ukrainisch-russischen Journalisten Kirilo Wyschinski unter Auflagen aus der Haft entlassen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor einigen Wochen vorgeschlagen, Wyschinski gegen Senzow auszutauschen. Eine russische Regierungsvertreterin hatte das Angebot damals abgelehnt.
Der ukrainische Filmemacher Senzow war im Mai 2014 festgenommen worden, nachdem er öffentlich gegen die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland protestiert hatte. Anschließend wurde er in einem international kritisierten Prozess wegen Vorbereitung eines „terroristischen Anschlags“ zu 20 Jahren Haft verurteilt. Der 43-Jährige ist der bekannteste von dutzenden in Russland inhaftierten Ukrainern, die Kiew als politische Gefangene ansieht.
12. Dezember 2018:
Oleg Senzow mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments geehrt.
Das Europaparlament hat Oleg Senzow mit dem Sacharow-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Den Preis nahmen stellvertretend seine Cousine Natalja Kaplan und sein Anwalt Dmitrij Dinze entgegen, weil Senzow seit Mai 2014 in russischer Haft festgehalten wird. Nach langem Hungerstreik ist er schwer erkrankt. Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird jedes Jahr vom EU-Parlament verliehen. Die Auszeichnung ist nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannt und mit 50.000 Euro dotiert. EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani forderte Russland auf, Senzow unverzüglich freizulassen. Der Preis werde ihm für seine Bemühungen zur Verteidigung der Menschenwürde, der Demokratie und der Menschenrechte verliehen. Senzow sei „ein Symbol für den Kampf der politischen Gefangenen in Russland und im Rest der Welt“.
Beitrag von Gesine Dornblüth im Deutschlandfunk über Oleg Senzow.
Oleg Senzow hat nach 145 Tagen den Hungerstreik beendet
Kolumne „Für Oleg Senzow“ vom 12. Juli 2018 in der Berliner Zeitung und in der Frankfurter Rundschau
Aufruf der Europäischen Filmakademie
Dienstag, 10. Juli, 17 Uhr
Mahnwache an der Russischen Botschaft: Lasst Oleg nicht sterben!
Seit acht Wochen befindet sich der ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov im Hungerstreik – Wir fordern seine sofortige Freilassung!
Im Mai 2014 wurde der ukrainische Regisseur Oleg Sentsov, der die Proteste auf dem Maidan in Kiew unterstützte und sich öffentlich gegen die russische Annektierung der Krim engagierte, in seinem Haus in Simferopol vom russischen Inlandsgeheimdienst (FSB) festgenommen und nach Moskau gebracht. Über ein Jahr später und nach einem, wie Amnesty International es beschreibt, “unfairen Verfahren vor einem russischen Militärgericht“, wurde Oleg Sentsov wegen „terroristischer Verbrechen“ zu 20 Haft verurteilt. Am 14. Mai ist er in den unbefristeten Hungerstreik getreten.
Wir machen uns große Sorgen und verlangen erneut, dass seine Sicherheit gewährleistet wird und er sofort und bedingungslos frei gelassen wird.
Helft uns, ihm zu helfen: Kommt am Dienstag, 10 Juli, 17 Uhr zur Mahnwache auf dem Mittelstreifen Unter den Linden, gegenüber der Botschaft der Russischen Föderation. Um Anmeldung wird gebeten: press@europeanfilmacademy.org
Beitrag der Deutschen Welle, 7. Juli 2018, von Zhanna Nemzowa und Markian Ostaptschuk: Natalia Kaplan, Journalistin und Cousine von Oleg Senzow, fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Hilfe auf
Der ukrainische Filmregisseur Oleg Senzow wurde im Mai 2014 vom russischen Geheimdienst auf der annektierten Krim verhaftet. Oleg Senzow weiterlesen
Shahin Najafi
Iranischer Musiker mit dem Tode bedroht Shahin Najafi weiterlesen
Andrej Jerofejew und Jurij Samodurow
14.7.2009
Protest gegen den Moskauer Gerichtsprozess gegen Andrej Jerofejew und Jurij Samodurow Andrej Jerofejew und Jurij Samodurow weiterlesen
Senzow und Badawi
Kolumne vom 27.10.2016 in der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung
Vor gut einem Jahr schrieb ich an dieser Stelle über Oleg Senzow, Putins ukrainische Geisel. Der Filmregisseur wurde inzwischen zu 20 Jahren Lagerhaft verurteilt, und in das ferne sibirische Jakutsk verbannt. Senzow und Badawi weiterlesen
Künstlerinnen der Band Pussy Riot
18.8.2012
Freiheit für die inhaftierten Künstlerinnen der Band Pussy Riot! Künstlerinnen der Band Pussy Riot weiterlesen
Li Bifeng
10.5.2013
Freiheit für Li Bifeng!
Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennungen, die am 10. Mai 1933 in Berlin und anderen deutschen Städten stattgefunden haben und bei denen die Menschenrechte auf massive Weise missachtet wurden, gedenken wir heute sowohl der Schriftstellerinnen und Schriftsteller, deren Bücher damals verbrannt wurden, als auch derjenigen, die heute unter Zensur stehen, Li Bifeng weiterlesen
Raif Badawi
Aktuell: Raif Badawi erhielt Günter Wallraff-Preis
Mit dem Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik wurde 2019 der Blogger und Menschenrechtler Raif Badawi und das „European Journalism Observatory“, EJO geehrt.
Verliehen wurde die Auszeichnung am 14. Juni 2019 auf dem „Kölner Forum für Journalismuskritik“ von der „Initiative Nachrichtenaufklärung“ (INA). Günter-Wallraff, Namensgeber der Auszeichnung und INA-Ehrenmitglied, betonte, Badawis Bedeutung reiche weit über die Kritik am saudischen Gottesstaat hinaus: „So wie Raif Badawi unsere Unterstützung und Solidarität benötigt, so sehr brauchen wir seine Stimme.“ Ensaf Haidar, die Frau des inhaftierten Bloggers, nahm den Preis entgegen.
Sie sagte, nur wenige wüssten, dass Raif Badawi zunächst zum Tod durch das Schwert verurteilt worden sei – nur weil er von seinem Recht Gebrauch gemacht habe, seine Meinung friedlich zu äußern, weil er laut „nein“ zu erstickenden Kontrolle durch den Klerus und die religiöse Elite gesagt habe. Auch wenn ihm das Schicksal des Todes durch das Schwert erspart geblieben sei: Es gebe viele andere Gefangene, die wegen ihres Gewissens im Iran, in Saudi-Arabien, Pakistan und anderen Ländern zum Tode verurteilt worden seien. Sie glaube, dass es möglich sei, die Welt zum Besseren zu verändern. Sie jedenfalls werde für das Recht auf freie Meinungsäußerung kämpfen – auch für all jene, mit denen sie nicht übereinstimme. Veränderungen fänden nicht statt, solange man zulasse, dass „die Angst uns zum Schweigen“ bringe.
Günter Wallraff nannte Badawi einen Visionär, dessen Bedeutung über die Kritik am saudischen Gottesstaat hinausreiche. Mit der Auszeichnung ehre man nicht nur einen bewundernswerten Menschenrechtler. Es gehe auch um ein Zeichen gegen das Vergessen, denn um Raif Badawi sei es zu leise geworden. So sehr er unsere Solidarität benötige, so sehr brauchten wir seine Stimme. Darum sei es auch nötig, den Druck auf Saudi-Arabien zu erhöhen.
Raif Badawi ist ein Blogger, Schriftsteller und Menschenrechts-Aktivist aus Saudi-Arabien. Er wurde 2012 festgenommen und wegen „Beleidigung des Islam“ auf seiner Online-Plattform für Debatten über Politik und Religion „Free Saudi Liberals“ zu 10 Jahren Haft, 1000 Peitschenhieben und einer hohen Geldstrafe verurteilt.
Seine Ehefrau, Ensaf Haidar, die derzeit in Kanada lebt, setzt sich seitdem nachdrücklich und energisch für die Freilassung Ihres Mannes ein und gründete aus diesem Anlass die Raif Badawi Foundation. Im Jahre 2016 wurde Badawi vom Europäischen Parlament mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit ausgezeichnet. Preisträger waren u.a. Nelson Mandela, Malala Yousafzai und Jafar Panahi.
Kolumne vom 27.10.2016 über Oleg Senzow und Raif Badawi, erschienen in der Berliner Zeitung und in der Frankfurter Rundschau.