Neustart für die SPD

28.11.2017

Zwei plus fünf
Ein Vorschlag zur Diskussion von Bernhard Schlink und Klaus Staeck

Martin Schulz hat sich am Wahlabend gegen sie ausgesprochen, der Parteivorstand hat sich nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierung gegen sie entschieden, die Jusos wollen sie nicht, und die Basis der SPD will sie auch nicht. Die Fortsetzung der großen Koalition schadet der SPD.

Aber es scheint, als bleibe nur noch sie. Merkel wollte sie von Anfang an und nahm die Flucht der FDP aus der Sondierung in Kauf. Die SPD sieht sich in der Verantwortung für die Stabilität in Deutschland und Europa. Muss sie die große Koalition fortsetzen, auch wenn es ihr schadet?
Es geht anders. Die SPD kann ihrer Verantwortung genügen und zugleich die Zäsur setzen, ohne die es mit ihr weiter abwärts geht. Keine Fortsetzung der großen Koalition für weitere vier Jahre. Stattdessen ihre Vereinbarung auf zwei Jahre mit fünf zentralen sozialdemokratischen Zielen. Danach entscheiden die Wähler und Wählerinnen, wie die gegenwärtigen Mehrheitsverhältnisse in tragfähigere Mehrheitsverhältnisse überführt werden.

Zwei plus fünf – nicht vier weitere Jahre wie gehabt, sondern zwei Jahre, in denen fünf zentrale sozialdemokratische Ziele zu erreichen sind. Jetzt nicht abwarten, was Merkel anbietet, nicht vorfühlen, was sie akzeptiert, keine Sondierungen und Koalitionsgesprächen mit dem bunten Strauß von Zielen und Wünschen, der schon im Wahlkampf verwirrte statt überzeugte. Sondern mit fünf zentralen sozialdemokratischen Zielen ein klares Profil. Zwei Jahre – damit wären Neuwahlen und eine Minderheitsregierung vom Tisch und damit genügtdie SPD ihrer Verantwortung für Stabilität. Fünf Ziele – damit gewinnt die SPD wieder das Profil, das die Jusos, die Parteibasis und die Wähler und Wählerinnen vermissen und das die SPD braucht.

Welche fünf Ziele?
Die Bürgerversicherung, eine Bildungsoffensive, ein Einwanderungsgesetz, eine Steuerreform und mit Macron Europa gestalten. Wenn nicht diese fünf, dann andere – darüber, welche sozialdemokratischen Ziele jetzt zentral sind, sollten wir in der SPD diskutieren. Nicht über die Fortsetzung der großen Koalition wie gehabt – mit ihr geht es nur weiter abwärts.

Bernhard Schlink, Klaus Staeck

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24.11.2017
Klaus Staeck: „Wir sind nicht die Prügelknaben“
aus dem Interview von NDR-Kultur am 24.11.2017:
Wie sähe der Königsweg in dieser Situation aus?
Staeck: Sie werden miteinander reden, sie werden sich selber hoffentlich in einer etwas weniger dramatischen Rolle wiederfinden und sachlich über Inhalte reden. Das ist meine Bedingung. Wo man sagt: Diese fünf, zehn Punkte wollen wir in welcher Koalition auch immer verwirklichen. Und darüber die Mitglieder entscheiden zu lassen, das finde ich einen sehr demokratischen Weg. Und all das, was an Drohkulisse von außen aufgebaut wird, ist zumindest für das, was angeblich alle wollen, schädlich.
Hier kann man das das ganze Interview hören.

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12.1.2018

Sondierungsgespräche beendet – Parteitag und Mitgliedervotum entscheiden über eine große Koalition

Statement von Martin Schulz nach dem Abschluss der Sondierungen am 12. Januar (zum Abspielen des Videos Bildschirmfoto anklicken).

Am 12. Januar wurden die Sondierungen für Koalitionsgespräche zwischen SPD, CDU und CSU beendet. Die Ergebnisse sind in einem 28-seitigen Papier zusammengefasst.

Da sich die SPD in wichtigen Bereichen durchgesetzt habe, empfiehlt das Sondierungsteam einstimmig Koalitionsverhandlungen.

Mehr als 40 Mitglieder des SPD-Parteivorstands haben sich bei sechs Gegenstimmen für Koalitionsverhandlungen mit der Union ausgesprochen. Die endgültige Entscheidung fällt auf dem Parteitag am 21. Januar in Bonn.

In einer ersten Mitteilung des Sondierungsteams heißt es u.a.:

„Wir haben auf dem Bundesparteitag im Dezember 2017 gemeinsam beschlossen, dass die SPD Gespräche mit anderen Parteien aufnimmt, um Möglichkeiten einer Regierungsbildung auszuloten. Diesen Auftrag haben wir in den vergangenen Wochen umgesetzt. Für uns ist klar, gerade mit Blick auf das Wahlergebnis der bisherigen Regierungsparteien, dass es kein einfaches „Weiter so“ geben darf. (…) Wir haben viele unserer inhaltlichen Forderungen in den Sondierungsgesprächen unterbringen können, wenn auch nicht alle. Wir können die Grundlage für einen konsequenten Aufbruch in der Europapolitik schaffen. Wir wollen die einseitige Sparpolitik beenden und Europa auf der Basis von Demokratie und Solidarität grundlegend erneuern und vertiefen. Wir haben eine Einigung über ein modernes Einwanderungsgesetz erzielt.“

Hier das komplette Sondierungsergebnis zum Download.

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24.11.2017

Martin Schulz hat angekündigt, die Parteimitglieder über eine mögliche Regierungsbeteiligung abstimmen zu lassen:
„In einem dramatischen Appell hat der Bundespräsident die Parteien zu Gesprächen aufgerufen. Dem werden wir uns nicht verweigern. Sollten diese dazu führen, dass wir uns in welcher Form auch immer an einer Regierungsbildung beteiligen, werden die SPD-Mitglieder darüber abstimmen.“

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Videostatement von Martin Schulz, 24.11.2017

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29.9.2917
Stellungnahme zur Wahlniederlage

Martin Schulz hat am 29. September 2017 in einem Brief an die Parteimitglieder seine Position zur Wahlniederlage dargestellt:

„Wir haben eine schwere Wahlniederlage erlitten und das historisch schlechteste Wahlergebnis der SPD seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland eingefahren. Wir haben die vierte Wahlniederlage in Folge bei einer Bundestagswahl erlebt. Das ist bitter für die gesamte Partei. Das ist bitter für uns alle, die wir als Parteimitglieder oder Unterstützer engagiert gekämpft haben. Und es ist bitter für mich persönlich, denn ich möchte der Partei Stolz und Selbstbewusstsein zurückgeben und zusammen mit Euch dafür sorgen, dass wir endlich wieder einen sozialdemokratischen Regierungschef in Deutschland bekommen. Das hat am 24. September nicht geklappt. Für diese Niederlage trage ich als Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat die Hauptverantwortung…“
Den gesamten Brief finden Sie hier.

Pressegespräch zur Wählerinitiative für Martin Schulz am 13.9.2017 in Berlin

Wahlaufruf 2017

Jetzt ist die SPD als starke Opposition gefordert

Die SPD um Martin Schulz geht in die Opposition – das ist der richtige Weg, denn bei einer starken AfD werden die Sozialdemokraten mehr denn je gebraucht.

Dies ist ein bitterer Wahlabend – nicht nur für die SPD, sondern für alle Demokraten in Deutschland. Die AfD wird drittstärkste Kraft. Nun ist gerade die SPD gefordert, den Einfluss der Rechtsextremen zu begrenzen.

Ein Kommentar zum Wahlergebnis am 24.9.2017
von Karin Nink, Chefredakteurin des „vorwärts“

Die SPD um Martin Schulz geht in die Opposition – das ist der richtige Weg, denn bei einer starken AfD werden sie Sozialdemokraten mehr denn je gebraucht.

Das ist ein sehr schwerer Wahlabend für alle Demokraten in diesem Land. Für die SPD ist es ein besonders bitterer. Die sozialdemokratischen Ministerinnen und Minister haben viele Projekte in der vergangenen Legislaturperiode durchgesetzt. Die Partei und ihre Kandidaten haben bis zur letzten Minute leidenschaftlich gekämpft, Martin Schulz und die vielen tausend Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer vor Ort haben nicht lockergelassen, um die Menschen von dem sozialdemokratischen Angebot zu überzeugen. Aber die SPD hat ihr Wahlziel  deutlich verfehlt.

Die SPD wird dringend gebraucht

Und dennoch wird die deutsche Sozialdemokratie so dringend gebraucht wie lange nicht mehr. Wenn die rechtsextreme AfD als drittstärkste Kraft in den Bundestag einzieht, ist es eine originäre sozialdemokratische Aufgabe, den rechten Ideologen Einhalt zu gebieten. Das sind deutsche Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ihrer Geschichte schuldig, das sind sie den Genossinnen und Genossen schuldig, die sich im dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte dem Zeitgeist widersetzt haben. Das sind wir auch unseren Kindern und Enkelkindern schuldig: Denn auch sie sollen in einer von Rassismus und Unterdrückung freien und demokratischen Gesellschaft leben und aufwachsen können.

Es kann nicht sein, dass die AfD als stärkste Oppositionskraft im Reichstag das Wort nach der Regierung ergreifen kann – mit der entsprechenden Aufmerksamkeit. Oder dass sie versucht, den Vorsitz des zentralen Haushaltsausschusses zu übernehmen. Die SPD muss es als ihre Aufgabe, gar als ihre Pflicht ansehen, den Einfluss der Rassisten und Populisten so klein wie möglich zu halten. Deswegen ist es gut, dass Martin Schulz angekündigt hat, dass die SPD in die Opposition gehen wird. Das ist der richtige Weg, denn die Rechtsextremen vergiften unser Land.

Die Partei muss jetzt zusammenstehen

Darüber hinaus müssen neue soziale und gesellschaftspolitische Herausforderungen bewältigt werden. Keine Partei ist dazu so berufen wie die SPD. Sie wird dringend gebraucht im digitalen Kapitalismus des 21. Jahrhunderts. Wer sonst kann Antworten auf die Fragen finden, die unser Menschsein und unser Menschenbild demnächst so sehr berühren wie weniges vorher? Wie schützen wir das Individuum und seine Rechte in Zeiten, in denen die Künstliche Intelligenz die menschliche zu überbieten droht? Wie lässt sich eine sozial-gerechte, aber auch wettbewerbsfähige Digitalisierung umsetzen? Wie die Arbeitnehmerinnen – und Arbeitnehmerrechte im Zeitalter der Globalisierung sichern und ausbauen? Wie soziale Sicherheit für alle gewährleisten in einem globalen Wettbewerb der wirtschaftlichen und politischen Interessen. Wer, wenn nicht die SPD kann darauf die richtigen Antworten finden!

Die Wahlniederlage an diesem Sonntag ist verdammt bitter. Aber die Partei muss zusammenstehen und gemeinsam einen tragfähigen und langfristigen Weg finden, um ihre Aufgabe als DIE soziale Kraft im Deutschland des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.

Quelle: „vorwärts“, Online-Ausgabe vom 24.09.2017

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Pressegespräch zur Wählerinitiative für Martin Schulz
am 13. September 2017 in der „Ständigen Vertretung“ am Berliner Schiffbauerdamm

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mit Friedrich Schorlemmer, Sebastian Krumbiegel, Klaus Staeck und Eva
Menasse; Kamera und Schnitt: James A. Wehse, Zeitzeugen TV

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Videodokumentation des Pressegesprächs, 2. Teil

Die Initiative wurde vorgestellt von Friedrich Schorlemmer, Klaus Staeck, Eva Menasse und Sebastian Krumbiegel. Foto: Manfred Mayer

dpa und VORWÄRTS zum Pressegespräch

ARD-Blog

https://vimeo.com/233673207

 

Warum SPD wählen?

Unterzeichner des Aufrufs, befragt von Klaus Staeck und Kirsten Klöckner

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Kurzinterviews mit Axel Pape, Gesine Schwan, Kristin Meyer, Renan Demirkan, Astrid Hollmann, Judith Döker und Hans Werner Meyer.
Kamera und Schnitt: Timur H. Kiselev

Buchhändler und Verleger für Martin Schulz

Wir, die wir Bücher machen oder mit ihnen handeln, hören auf unsere Kunden, produzieren und vermitteln auf ihre Fragen Literatur und Sachbücher. Der Kontakt zum Menschen steht dabei im Mittelpunkt unserer lebendigen Arbeit. Selbstbewusst wissen wir, was der deutsche Buchmarkt mit seiner Vielfalt an Verlagen und Buchhandlungen weltweit einzigartiges für unsere politische Kultur leistet.

Martin Schulz ist nicht nur ein erfahrener Politiker, sondern auch ein erfahrener Buchhändler – und ein entschiedener Verteidiger der Buchpreisbindung und der Künstlersozialversicherung: „Die Literatur und der Film, das Theater und die Malerei, die Bildhauerei, der Tanz und die Fotografie, das alles sind Resonanzböden unseres wirklichen Lebens.“

Mit Martin Schulz, für den wie für uns Bücher in den Mittelpunkt des Lebens gehören, der den rechten Populisten mit klaren Worten die Stirn bietet, für den Bildung und Kultur zentrale Pfeiler von Gerechtigkeitspolitik sind, der für ein friedliches Miteinander und den Respekt vor anderen Kulturen und Lebensstilen steht, hat die SPD den richtigen Kanzlerkandidaten.

Am 24. September Martin Schulz und die SPD wählen!

Alexander Behrens, Verlag J.H.W. Dietz Nachf. Bonn / Michael Dauderstädt, Verlag J.H.W. Dietz Nachf. Bonn / Vito von Eichborn, Vitolibro-Verlag, Malente / Klaus Fabricius, c/o Miachaels Lädle, Stuttgart / Mario Früh, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt / Frank-Thomas Gaulin, Edition/Verlag, Lübeck / Till Kaposty-Bliss, Verleger „DAS MAGAZIN“, Kurznachzehn Verlag, Berlin / Reinhard Klimmt, Buchhandlung St. Johannes, Saarbrücken / Kirsten Klöckner, Edition Klöckner, Berlin / Angela Korte & Karin Seidel, vorwärts: buchhandlung + antiquariat, Berlin / Detlef Prinz, Verleger, Berlin / Karl-Klaus Rabe, Lamuv-Verlag, Göttingen / Klaus-Jürgen Scherer, perspektivends, Berlin / Annette Schüren, Schüren Verlag, Marburg / Jürgen Schweinebraden, EP Edition/Verlag, Niedenstein / Klaus Staeck, Edition Staeck, Heidelberg / Gerhard Steidl, Steidl-Verlag, Göttingen / Norbert Stück, Kunstsalon, Berlin / Klaus Wettig, Verleger, Göttingen

Unterstützer

Jodie Calussi: Wählen gehen!

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Jodie Calussi, Youtube-Star, mit ihrem Wahlaufruf-Video für die „Aktion für mehr Demokratie“

Hans-Roland Fäßler

Wahlaufruf

Hans-Roland Fäßler

Natürlich muss es immer darum gehen, Wahlen zu gewinnen, um hinterher in der Regierungsverantwortung Politik gestalten und die sozialdemokratische Idee von einem freien, gleichen und solidarischen Deutschland und Europa umsetzen zu können. Deshalb erhalten Martin Schulz und unsere SPD meine Stimme. Er weiß, dass es auch bei dieser Bundestagswahl nicht nur darum geht, Recht zu haben, sondern Recht zu bekommen.
Der demokratische Kompromiss erfordert nicht ideologische Sturheit, sondern jene Haltung, die uns Willy Brandt ins Parteibuch geschrieben hat: „Darum besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“
Darüber vor allem – und nicht nur über Martin Schulz – wird der Souverän am 24. September sein Urteil fällen: Sind wir auf der Höhe der Zeit, und können wir Gutes bewirken?  Ich habe auch viel mehr Fragen, als mir die SPD Antworten bietet. Aber es wäre mir zu billig,  dafür Martin Schulz abzustrafen. Und: in der politischen Landschaft gibt es zur SPD keine Alternative. Aber: Unabhängig vom Wahlausgang wird sich die SPD die Frage zu stellen haben, wie sie die Errungenschaften der Moderne verteidigen und wieder politische Avantgarde werden will.
Wer – anders als Martin Schulz – „Weiter so“ ruft, hat nicht erkannt, dass wir den Weg aus den Augen zu verlieren drohen, der doch unser Ziel ist. Politische Landschaften können sich – wie wir in jüngster Zeit erfahren haben – dramatisch verändern, und plötzlich nehmen Menschen Alternativen wahr, die gar keine sind. Wo ist die junge Garde, die der SPD wieder auf die Sprünge hilft, sie wieder auf die Höhe der Zeit bringt?
Trotz aller postmodernen Schwanengesänge: die Moderne hat Zukunft. Und sie wird auch gebraucht. Dringend. Deshalb: SPD.

Beitrag von Hans-Roland Fäßler (Journalist, Unternehmens- und Politikberater)  für „Aktion für mehr Demokratie“

Uwe-Karsten Heye

Meine Unterschrift für den Wahlaufruf für Martin Schulz

Foto Manfred Mayer

Die Betrachtung des bisherigen Wahlkampfes der SPD ist ziemlich einhellig. Die SPD sei bislang nicht klar identifizierbar, bringt es die Süddeutsche Zeitung auf den Punkt. Aber noch ist die Schlacht nicht verloren, zumal die noch unentschlossenen Wähler/innen bei 40 Prozent der Wahlberechtigten liegen sollen. Es lohnt also, zu kämpfen. Der Wahlaufruf für Martin Schulz steht dabei für die Erwartung, dass der verbleibende Wahlkampf den beklagten Mangel an Klarheit über den weiteren Kurs möglichst schnell beseitigen sollte. Dazu gehört die deutliche Absage an eine „große“ Koalition auch dann, wenn das Wahlergebnis erneut zu ihrer Fortsetzung einladen könnte. Ich bin sicher nicht allein, wenn ich meine Stimme für die SPD auch als einen Vertrauensvorschuss dafür sehe, dass die Sozialdemokratische Partei ihren Widerstand gegen Rechtsextremismus gestern und heute auch gegen jeden neuerlichen Rückfall in nationalistischen Egoismus in Deutschland und in Europa wenden wird.

Beitrag von Uwe-Karsten Heye  (Journalist, Autor, Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Gesicht Zeigen!„) für „Aktion für mehr Demokratie“

Martin Schulz: Integration und Teilhabe

„Aus ‚Wir schaffen das‘ muss echte Teilhabe werden!“
forderte Martin Schulz in seiner Berliner Rede zur Integrationspolitik am 15. August. Eingeladen hatten zu der Vortragsreihe das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Martin Schulz: Integration und Teilhabe weiterlesen