Aufruf Für Eure und für unsere Freiheit!

Aufruf zur Demonstration am Sonntag, 6. März, 14 bis 17 Uhr, auf dem Berliner August-Bebel-Platz

Wir können nicht länger warten. Seit dem frühen Morgen des 24. Februar 2022 führt Putin Krieg gegen die unabhängige Ukraine und ihre Bevölkerung. Soldaten und Panzer dringen ins Land vor. Putin lässt Städte mit Raketen und Bomben beschießen. Die Etappen seiner Kriegsführung sind aus der Geschichte bekannt: Belagerung, Zerstörung, Vernichtung. Wir kennen sie von Grosny und Aleppo.

Putins Angriff auf die Ukraine ist der Angriff auf ein Land, das geschichtlich, sprachlich, kulturell ein Europa im Kleinen ist. Selbstverständlich zweisprachig und multikonfessionell. Kiew, Odessa, Lemberg, Charkiw sind europäische Metropolen, die alle Katastrophen des 20. Jahrhunderts, zuerst die des Stalinismus, dann die der deutschen Herrschaft überlebt haben. Nun sind der Krieg und der Terror in die Ukraine zurückgekehrt.
Die Wahrheit über diesen Krieg kommt trotz Zensur und Propaganda inzwischen auch in Russland an. Die Bilder von den Bombeneinschlägen im Zentrum von Charkiw, von den Rauchwolken über den Wohnvierteln von Kiew, von den Toten und von den Millionen auf der Flucht.
Ob in Warschau, Paris, Sarajevo oder Berlin: Wir dürfen nicht schweigen. Wir müssen den Angegriffenen in Worten und Taten beistehen. Der Krieg ist zwei Flugstunden von Berlin entfernt. Wir müssen die Urheber der Kriegsverbrechen benennen. Wir dürfen den vor Gewalt und Krieg Fliehenden nicht unsere Hilfe verweigern.
Lasst uns unsere Sympathie und Solidarität mit dem Volk der Ukraine demonstrieren. Hören wir ihren Stimmen zu. Lassen Sie uns in Worte fassen, was wir im Augenblick der Not empfinden und über die Grenzen hinweg miteinander in Kontakt treten: analog und digital, mit Wort und Musik, im offenen Raum, im Zentrum Berlins. Im Kampf für Eure und für unsere Freiheit!
Es sprechen Swetlana Alexijewitsch, Karl Schlögel, Juri Andruchowitsch, Katja Petrowskaja, Jurko Prochasko, Martin Pollack, Kateryna Mishchenko
Für Musik sorgt DJ Yuiy Gurzhy.

Karl Schlögel, Gerd Koenen, Claus Leggewie, Katharina Raabe, Manfred Sapper, Ulrich Schreiber

Verantwortlich: Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik e.V. Berlin

Wir dokumentieren die Statements der Historiker und Publizisten Karl Schlögel und Martin Pollack, deren Bücher seit Jahren für Reisende in die Ukraine und nach Osteuropa unersetzliche Lektüre sind.

Die Rede von Karl Schlögel, er war Hochschullehrer in Konstanz und an der Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Seine Forschungsschwerpunkte sind russische Moderne und Stalinismus, russische Diaspora und Dissidentenbewegung, Kulturgeschichte osteuropäischer Städte.

Die Rede von Martin Pollack, österreichischer Journalist, Schriftsteller und Übersetzer, schrieb u.a. über die Geschichte Galiziens und den autobiographischen Bericht über seinen Vater, den SS-Sturmbannführer Gerhard Bast, Chef der Linzer Gestapo und Kriegsverbrecher, Der Tote im Bunker.

Der ukrainische Germanist und Autor Jurko Prochasko war aus Lwiw/Lemberg zugeschaltet. In seiner Rede sprach er über den Großraschismus, eine Kombination aus Großrussentum und Faschismus: „Der Putinismus, der sich in diesen Tagen zur totalitären Diktatur entwickelt, gibt sich gern erratisch und vieldeutig, ist aber im Kern leicht auszumachen: chauvinistischer Imperialismus, völkischer Mystizismus, messianischer Größenwahn, eschatologischer Revanchismus, apokalyptischer und militaristischer menschen- und lebensverachtender Macht- und Führerkult, tiefste Verachtung für Recht und Freiheit und Selbstbestimmung.“

Die gesamte Veranstaltung auf Youtube.

PEN International, Unterschriften

Liste der über 1000 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die den Protestbrief gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine bisher unterzeichneten.

Burhan Sonmez, Svetlana Alexievich, Margaret Atwood, Paul Auster, Tsitsi Dangarembga, Anthony Doerr, Jonathan Franzen, Aleksandar Hemon, Siri Hustvedt, Yann Martel, Benjamin Moser, Joyce Carol Oates, Orhan Pamuk, Maria Ressa, Salman Rushdie, Elif Shafak, Colm Toibin, Olga Tokarczuk, Ludmila Ulitskaya.

Kai Aareleid, Jane Aaron, Evelyne Abitbol, Gabriela Adameșteanu, Kathrin Aehnlich, Inger-Mari Aikio, Ayad Akhtar, Bjanka Alajbegović, Päivi Alasalmi, Frank Albrecht, Amir Alić, Carlos Alonso Aníbal, Najat Alsamad Abed, Vicenç Altaió, Armas Alvari, Hazem Al Amin, Frances An, Ida Andersen, Trine Andersen, Henrika Andersson, Ben Andoni, Stanko Andrić, Dan Anghelescu, Éilís Ní Anluain, Liviu Antonesei, Lisa Appignanesi, Marie Arana, George Ardeleanu, Chloe Aridjis, Homero Aridjis, Gabriele von Arnim, Alexander Arkhangelsky, Ingeborg Arlt, Jordi Bergonyó i Aroca, Damir Arsenijević, Mona Arshi, Lea Cohen-Augsburger, Anisa Avdagić, Mihail Ayzenberg, Marianne Backlén, Elena Baevskaya, Vasile Baghiu, Tomica Bajsić, Leonid Bakhnov, Catherine Banner, Snježana Banović, Jürgen Banscherus, Ekaterina Barabash, Renato Baretić, Niels Barfoed, Jessica Barksdale Inclán, Sheila Barrett, Nune Barsegian, Lone Bastholm, Jette Bastian, Yvonne Battle-Felton, Cikuru Batumiké, Juergen Baumann, Nurcan Baysal, Youseff Bazzi, Adisa Bašić, Almir Bašović, Germaine Beaulieu, Dirk-Uwe Becker, Simon Beckett, Sharmilla Beezmohun, Seida Beganović, Francisco Belard, Nadezhda Belenkaya, Amanda Bell, Gaston Bellemare, Timba Bema, Abdelkader Benali, Grațiela Benga, Vicent Berenguer, François Berger, Tewin van den Bergh, Mal Berisha, Michèle Bernard, Vicenç Llorca Berrocal, Thorvald Berthelsen, Rosaleen Bertolino, Abbass Beydoun, Emilie Bilman, Anne Marie Bjerg, Ana Blandiana, Sylvia Bledow, Gerda Blees, Jens Blendstrup, Kåre Bliutgen, Anna Blume, Isabel Bogdan, Iulian Boldea, Fióna Bolger, Tatiana Bonch-Osmolovskaya, Barbara Bongartz, Javier Bonilla, Thomas Borchert,, Virginie Borel, Virginie Borel, Carmen Borja, Marina Boroditskaya, Alla Bossart, August Bover, Agnete Braad, Corin Braga, Colm Breathnach, Marta Breen, Per Bregengaard, Alida Bremer, Alida Bremer, Hans Maarten vd Brink, Roberto Briones, Ricky Monahan Brown, Keira Brown, Marta Nadal Brunès, Niels Brunse, Mikael Brygger, Siv Bublitz, Simone Buchholz, Romulus Bucur, Olga Bukhina, Diana Burazer, Ahmed Burić, Dragan Bursać, Paddy Bushe, Anton Carrera i Busquets, Pat Butler, Ida Börjel, Jan Bürger, Oriol Pi de Cabanyes, Morana Čale, Jenni Calder, Lynn Caldwell, Drew Campbell, Siobhan Campbell, Daniel Canty, Eibhlis Carcione, Kristina Carlson, Antònia Carré-Pons, Àngels Castells Cabré, Amanda Castleman, Cecil Casttelluci, Dragica Čarna, Jaume Creus i del Castillo, Sara Martínez Castro, Arben Çejku, Branko Čegec, Ruxandra Cesereanu, Jade Chang, Natalia Chepik, Ron Chernow, Tatyana Chernysheva, Herménégilde Chiasson, Mark Childress, Søren Møller Christensen, Ioana Cistelecan, Antoni Clapés, Jennifer Clement, Nicolae Coande, Jonathan Coe, Carolyn Cohagan, Anthony Cohan, Pep Coll, Marian Coman, Denisa Comănescu, Colm Mac Confhaola, Micheál Ó Conghaile, June Considine, Philippe Constantin, Angélica Altúzar Constantino, David Corbett, Liliana Corobca, Željka Čorak, Costigan, Florica Courriol, Robert Craven, Jaume Creus, Bogdan Crețu, Jenny Croft, Pádraig Ó Cuinneagáin, Cung thị Lan, Tony Curtis, Darko Cvijetić, Grozdana Cvitan, Gearóidín Nic Cárthaigh, Magda Cârneci, Svetlana Cârstean, Bianca Côté, Mircea Cărtărescu, Nerzuk Ćurak, Denis Dabbadie, Gabriel Daliș, Joan eusa Dalmau, Louise Juhl Dalsgaard, Dang Nguyen, Hasan Daoud, Job Degenaar, Astrid Dehe, Marija Dejanović, Dinko Delić, Peter Demeny, Enkel Demi, Ajla Demiragić, Denise Desautels, Jean-Marc Desgent, Loraine Despres, Martina Devlin, Sadhbh Devlin, Tadhg Mac Dhonnagáin, Margot Dijkgraaf, Vitaly Dikson, Simona-Grazia Dima, Adina Dinițoiu, Adriaan van Dis, Greg Dinner, Peggy Dobreer, Caius Dobrescu, Henrik Døcker, Veronica Dolina, Salvador Domènechi Domènech, Jackie Mac Donncha, Gerry Mc Donnell, Katie Donovan, Ariel Dorfman, Theo Dorgan, Kevin Doyle, Laurie Anne Doyle, Elma Drayer, Proinsias Ó Drisceoil, Olga Drobot, Daniela Dröscher, Lison Dubreuil, Anne Duden, Dave Duggan, Samantha Dunn, Catherine Dunne, Louise Dupré, Can Dündar, Ferida Duraković, Denisa Duran, Don Duyns, Benedikt Dyrlich, Olga Xirinacs Díaz, Dan Dănilă, Carleton Eastlake, David Ebershoff, Horst Eckert, Gwen Edelman, Jennifer Egan, Jari Ehrnrooth, Lizzie Eldridge, Menna Elfyn, Ayeshah Emon, Martin Enckell, Agneta Enckell, Michael Engler, Álvaro Enrigue, Markku Envall, Irjaleena Eriksson, Peter Lucas Erixon, Erlinda Thuy Linh, Evgeny Ermolin, Victor Esipov, Vibeke Eskesen, Karin Evans, Paul Ewen, Belal Fadl, Daniel Falb, Maria Falikman, Elena Fanailova, Simon Ó Faoláin, Reza Farmand, Rafel Nadal Farreras, Sabina Fati, Lia Faur, Alexey Fedotov, Judith Fein, Julian Fellowes, Betty Ferber, Ciara Ferguson, Conrad Fields, Birgit Filskov, Jennifer Finney Boylan, Viviana Fiorentino, Janet Fitch, Brid Fitzpatrick, Anne Fisher, Hana Fischer, Roman Fokin, Mathilde Fontanet, Assumpció Forcada, Sabine Forsblom, Tua Forsström, Kristian Bang Foss, Fouad Fouad, David Francis, Julia Franck, Diane Frank, Bashabi Fraser, Maureen Freely, Frederike Frei, Niels Frid-Nielsen, Meelis Friedenthal, Uwe Friesel, Anna Friman, Angela Furtună, Rita Gabis, Linda Gaboriau, Peter Gadol, Maria Galina, Mia Gallagher, Sergei Gandlevsky, Alisa Ganieva, Christine Garcia, Josep Rafel Cortés Garcia, Dominique Gaucher, Liliya Gazizova, Carlo Gebler, Eva Gedin, Stefan Gemmel, Alexander Genis, Nina George, Clive Geraghty, Ulrikka Gernes, Yaseen Ghaleb, Rania Ghandour, Radu Pavel Gheo, Carmen Gheorghe, Cătălin Ghiță, Áíne Ní Ghlinn, Áine Ní Ghlinn, Alexandria Giardino, Dagoberto Gilb, Bernard Gilbert, Shauna Gilligan, Daithí Mac Giobúin, Jo Glanville, Simon Glinvad Nielsen, Jacques T. Godbout, Peter H. E. Gogolin , Alex Goldiș, Francisco Goldman, Veronica Gonzalez, Benjamin Goron, Philip Gourevitch, Fiona Graham, Bel Granya, Safer Grbić, Àngels Gregori, Mark Grinberg, Lauren Groff, Jean-Louis Grosmaire, Joakim Growth, Annett Gröschner, Ralph Grüneberger, July Gugolev, Xiaolu Guo, Kerstin Gustafsson, Tracy Guzeman, Çağdaş Gökbel, Tarık Günersel, Morten Haahr, Agnete G. Haaland, Gerda van de Haar, Katharina Hagena, Anna Katharina Hahn, Malu Halasa, Ena Katarina Haler, Jacinta Halloran, Denise Hamilton, Daniel Handler, Marisa Handler, James Hannaham, Linn Hansén, Heather Harlen, Ann Harleman, Lenore Hart, Tessa Harris, Dennis Haskell, Josef Haslinger, Iben Hasselbalch, Rasmus Hastrup, Harri Hautajärvi, Barend van der Have, Tom Healy, Jürgen Heckel, Carol Hedges, Siobhán Hegarty, Christoph Hein, Elke Heinemann, Markéta Hejkalová, Joachim Helfer, Elizabeth Hemmerdinger, Saara Henriksson, Alban Nikolai Herbst, Harri Hertell, Anna Heussaff, Anne Hjælmsø, Kati Hiekkapelto, Judyth Hill, Sophia Hillan, Rinske Hillen, Jane Hirschfield, Elina Hirvonen, Elke Bannach-Hoffmann, Klaus Hoffmann W., Tom Hofland, Anneli Høier, Markku Hoikkala, Kaarina Hollo, Benn Q. Holm, Ulla Holm, Nina Honkanen, Laura Honkasalo, Ann Marie Hourihane, Meg Howrey, Dina Hrenciuc, Laura Hubber, Johanna Hulkko, Iman Humaydan, Jean-Claude Humbert, Franka Hummels, Vilja-Tuulia Huotarinen, Ramiz Huremagić, Jasmina Husanović, Eero Hämeenniemi, Severi Hämäri, Tomas Håkanson, Michael Hăulică, Florin Iaru, Omer Ibrahimagić, Nedžad Ibrahimović, Vasile Igna, Olga Ilnitskaya, Luuk Imhann, Debra Jo Immergut, Almir Imširević, Jouni Inkala, Igor Irteniev, Tuula Isoniemi, Martti Issakainen, Päivi Istala, Houssam Itani, Susan Ito, Andrei Ivanov, Natalya Ivanova, Victoria Ivleva, Oriol Izquierdo, Piret Jaaks, Juliet Jacques, Alain Jadot, Subhash Jaireth, Claire Jaumain, Jennifer Jenkins, Ingrid Mejer Jensen, Martin Jensen, Per Lau Jensen, Angela V. John, Linton Kwesi Johnson, Thella Johnson, Kaylie Jones, Lois Jones, Michael Jordan, Finn Jørgensen, Huguette Junod, Wim Jurg, Anssi Järvinen, Pasi Ilmari Jääskeläinen, Elaine Kagan, Danson Kahyana, Gennady Kalashnikov, Kätlin Kaldmaa, Ken Kalfus, Regina Kammerer, Arla Kanerva, Anneli Kanto, Entela Kasi, Markku Kaskela, Riina Katajavuori, Nina Katerli, Lucina Kathmann, Dražen Katunarić, Roni Nasir Kaya, Enver Kazaz, Helmi Kekkonen, Annu Kekäläinen, Jochen Kelter, Al Kennedy, Ligia Keșișian, Murat Kharaman, Igor Kharichev, Katarina Kieri, Malin Kivelä, Aino Kivi, Veronika Kivisilla, Margalith Kleijwegt, Mark Klenk, Snješka Knežević, Uwe Kolbe, Aljaž Koprivnikar, Nikolay Kononov, Tomi Kontio, Satu Koskimies, Conor Kostick, Igor Kotjuh, José Kozer, Gennady Krasukhin, Enrique Krauze, Irina Kravtsova, Marcella van der Kruk, Grigory Kruzhkov, Jan Kuhlbrodt, Joachim Kühlmann, Asmir Kujović, Ilya Kukulin, Sergey Kuznetsov, Konstantin Küspert, Jorma Tapio Laakso, Oula-Antti Labba, David Lagercrantz, Jhumpa Lahiri, Olivia Laing, Michael Landgraf, Tanja Langer, Ksenia Larina, Felix M. Larkin, Ola Larsmo, Michelle Latiolais, Heike van Lawick, Eric Lax, Le Thi y and, Le Thi Nhi, Réaltán Ní Leannáin, Byddi Lee, Chang-rae Lee, Ion Bogdan Lefter, Joanne Leedom-Ackerman, Leena Lehtolainen, Eva Leipprand, Oleg Lekmanov, Lucia Leman, Jo Lendle, Andrea Lešić-Thomas, Paul Levine, Else Lidegaard, Ida Linde, Anne Linsel, My Lindelöf, Christoph Lindenmeyer, Fredy Rolando Ruilova Lituma, Zülfü Livaneli, Ruth Frances Long (Jessica Thorne), Kairi Look, M.G. Lord, Gert Loschütz, Daniela Luca, Maria Ludkovskaja, Sofia Lundberg, Ulla-Lena Lundberg, Maria Lundborg, Tomas Lagermand Lundme, Aki Luostarinen, Tom Lutz, Joris Luyendijk, Dorte Lykkegaard, Brendan Lynch, Irene Duffy Lyncy, Ruth Lysaght, Kristiina Lähde, Hélène Lépine, Adrian Lăcătuș, Michel Maas, Carl MacDougall, Chiara Macconi, Stuart Maconie, Kerry Madden, Tue Magnussen, Dolors Coll Magrí, Sabrina Mahfouz, Inger-Maria Mahlke, Maria Maiofis, Geert Mak, Zvonko Maković, Christodoulos Makris, Jennifer Nansubuga Makumbi, Ștefan Manasia, Riri Sylvia Manor, Ksenija Banović Marković, Sarah Manvel, Laura Marchig, Rae Marie, Viorel Marineasa, Rudolf Marku, Frane Maroević, Iva Grgić Maroević, Lieke Marsman, Emile Martel, Jean-Pierre Masse, Marisa Matarazzo, Alexandru Matei, Ioan Matiuț, Edi Matić, Nicolaas Matsier, Manfred Maurenbrecher, Natalya Mavlevich, So Mayer, Daniel Mazzone, John C Mc Allister, Martina McAteer, Felicity McCall, Alistair McCartney, Patti McDermott, Paula McGrath, Lisa McInerney, Maria McManus, Elizabeth McSkeane, Paula Meehan, Vonne van der Meer, Maryse Meijer, Eva Menasse, Dinaw Mengestu, Mooses Mentula, Bruno Mercier, Lluís Meseguer, Robin Messing, Gitte Meyer, Katherine Mezzacappa, Bríd Ní Mhóráin, Peter Mickwitz, Susan Midalia, Virgil Mihaiu, Călin-Andrei Mihăilescu, Lone Mikkelsen, Vanda Mikšić, Victoria Milescu, James Miller, Tim Miller, Lia Mills, Dolors Miquel, Ioana Miron, Sergey Mitrofanov, Jasim Mohamed, Clara Mohammed-Foucault, Núria Busquet Molist, Andreas Montag, Charles Montpetit, Carles Duarte I Montserrat, Laure Morali, Angel Martínez Moreno, Paul Morgan, Sinead Moriarty, Tony Morris, Pat Morrison, Ulli Moschen, Gitte Mose, Bertram Mourits, Ana María Dipp Mukled, Liridon Mulaj, Paul Muldoon, Marie-Ève Muller, Simon Mundy, Bogdan Munteanu, Seosamh Ó Murchú, Besnik Mustafaj, Carmen Mușat, Pekka J. Mäkelä, Ingrid Nachstern, Sten Nadolny, Azar Nafisi, Ralf Nestmeyer, Courttia Newland, Taciana Niadbaj, Ioana Nicolaie, Helmuth A. Niederle, Jørgen Christian Wind Nielsen, Kai Nieminen, Jani Nieminen, Jaana Nikula, Georges Nivat, Celeste Ng, Lynn Nottage, Mark Eliot Nuckols, Liz Nugent, Markus Nummi, William Nygaard, Konstantin Nökel, Barney Norris, Maxine Nunes, Nuala O’Connor, Lauren O’Donovan, Blanca Uzeta O’Leary, Vanessa Fox O’Loughlin, Fiona O’Rourke, Lev Oborin, Stipe Odak, Kurt Oesterle, Vida Ognjenovic, Per Øhrgaard, Daniel Øhrstrøm, Ben Okri, Sofi Oksanen, Musa Okwonga, Emili Olcina, Lissa Oliver, Ursula Andkjær Olsen, Niculina Oprea, Zeynep Oral, Margie Orford, Jem Cabanes Orriols, Julianne Ortale, Maxim Osipov, Mathias Ospelt, Marianne Østergaard, Markus Ostermair, Georg M.Oswald, Willem Jan Otten, Per Marquard Otzen, Jean-Luc Outers, Anton Antonov-Ovseenko, Eithne O’Donnell, Stewart O’nan, Iduna Paalman, Markku Paasonen, Nina Paavolainen, George Packer, Triin Paja, Vinyet Panyella, Rita Paqvalén, Greg Pardlo, Alexey Parin, Serguei Parkhomenko, Leena Parkkinen, Alix Parodi, Maarja Pärtna, Tònia Passola,Vinay Patel, Nick Patricca, Cezar Paul-Bădescu, Jurica Pavičić, Alex Pearl, Michael Pearson, Daniel Gustafsson Pech, Daniel I. Pedreira, Gustaaf Peek, Riikka Pelo, Marianne Peltomaa, Mikko Perkoila, Cosmin Perța, Marta Pessarrodona, Vibeke Munk Petersen, Dagmar Petrick, Dmitry Petrov, Heinrich Peuckmann, Lang-Hoan Pham, Louis-Karl Picard-Sioui, Emmanuel Pierrat, Asta Piiroinen, Drago Pilsel, Joan Manuel Pérez I Pinya, Daniel Pișcu, Andrey Plahov, Vagn Plenge, Elisabeth Plessen, Thomas Podhostnik, Gregor Podlogar, Angelina Polonskaya, Antònia Carré-Pons, Simona Popescu, Liliana Popescu, Adrian Popescu, Edo Popović, Nenad Popović, Max Porter, Anja Portin, Kåre Vedding Poulsen, Peter Poulsen, Tiina Poutanen, Kira Poutanen, David Poyer, Begonya Pozo, Grace Prasad, Kerstin Preiwuß, Vahidin Preljević, Jordi Prenafeta, Ahmet Prençi, Joy Press, Ofelia Prodan, Francine Prose, Merete Pryds Helle, Alina Purcaru, Cezar Pârlog, Cathal Póirtéir, Barbara Quick, Shazea Quraishi, Verena Rabe, Mabrouk Rachedi, Tiina Raevaara, Arya Rajam, Selma Raljević, Karolina Ramqvist, Ian Rankin, Kukka Ranta, Jo-Ann Rasch-Hansen, Thomas Ravn-Pedersen, Rein Raud, Daniela Rațiu, Steven Reigns, Ole Reitov, Mario Relich, Petra Reski, Monika Rinck, Ashley Rindsberg, Henrika Ringbom, Magnus Ringgren, Fanny del Rio, Peter Ripken, Jukka Rislakki, Simon Robinson, Josep Ballester Roca, Antonio della Rocca, Mille Rode, Guenter G. Rodewald, Marc Granell Rodríguez, Manel Rodríguez-Castelló, Monique Roffey, Guido Rohm, Màrius Serra I Roig, Alexis Romay, Adrian G. Romila, Jürgen Rooste, Ville Ropponen, Adina Rosetti, Henriette Rostrup, André Roy, Radu Sergiu Ruba, Lev Rubinstein, Evelina Rudan, Andreas Rumler, Maria Rybakova, Riku Räihä, Jan Röhnert, Astrid Saalbach, Hazem Saghieh, Kholod Saghir, Yassin Alhaj Saleh, Salajdin Saliu, Saad Salloum, Janne Salminen, Helena Pol Salvà, Gregor Sander, Paula Sanders, Ulrike Almut Sandig, Philippe Sands, Froukje Santing, Joachim Sartorius, Mark Sarvis John Ralston Saul, George Saunders, Jani Saxell, Simon Schama, Erika Schickel, Roswitha Schieb, Regina Schleheck, Joan Schmidt, Aase Schmidt, Samantha Schnee, Peter Schneider, Ralph Schock, Eugene Schoulgin, Jutta Schubert, Christa Schuenke, Martin Schult, Tom Schulz, Hermann Schulz, Erik Schumacher, Christine Schutt, Elmer Schönberger, Stefan Schütz, Marjan Strojan, Gert Scobel, Alice Sebold, Olga Sedakova, Lindsay J. Sedgwick, Gabriel Seisdedos, Krishna Sen, Séadna Mac Seoin, Seid Serdarević, Ellen Severance, Keyvan Shahbazi, Amir Shaheen, Flamur Shala, Paata Shamugia, Tatyana Shcherbina, Róisín Sheehy, Owen Sheers, Viktor Shenderovich, Peter Sheridan, Alla Shevelkina, Mikhail Shishkin, Paul Anthony Shortt, Gary Shteyngart, Arkady Shtypel, Nikesh Shukla, Niall Ó Siadhail, Kertu Sillaste, Marisa Silver, Goran Simić, Sherry Simon, Jonathan Simons, Helena Sinervo, Viveka Sjögren, Jane Smiley, Barbara Smitmans-Vajda, Gerard Smyth, Slobodan Snajder, Timothy Snyder, Johannes F. Sohlman, Catalina Sojos, Boris Sokolov, Natalia Sokolovskaya, María Soliva, Leela Soma, Rosa I Sabater, Jasna Šamić, Ivan Šarčević, Andrew Solomon, Simona Sora, Knud Sørensen, Sanja Šoštarić, Vladimir Sotnikov, Tatyana Anna Berseneva Sotnikova, Ralf Sotscheck, Matthew Sprecktor, Art Spiegelman, Monica Spiridon, Klaus Staeck, Irina Staf, Dmitry Stakhov, Dan Stanciu, Saša Stanišić, Laura Starink, Kjersti Løken Stavrum, Deborah Stein, Eira Stenberg, Cecilia Ștefănescu, Wilhelm von Sternburg, Vidosav Stevanović, Frederik Stjernfelt, Caroline Stockford, Jürgen Streich, Tina Stroheker, Antje Rávik Strubel, Lucija Stupica, Bogdan-Alexandru Stănescu, Leander Sukov, Francoise Sule, Anni Sumari, Lubov Summ, Irina Surat, Ville-Juhani Sutinen, Slobodan Šnajder, Michael Svennevig, Zoya Svetova, Hannele Mikaela Taivassalo, Eeva Talvikallio, Amy Tan, Anne Tannam, Stefanie Taschinski, Elma Tataragić, Anne-Marie Tatsis, Marion Tauschwitz, Henriikka Tavi, Catherine Taylor, Janne Teller, Dan Terkildsen, Marie Tetzlaff, Lone Theils, Thorkild Thejsen, Danielle Thibault, Ma Thida, Hans Thill, France Théoret, Christian Braad Thomsen, Kirsten Thorup, Susan Tiberghien, Mika Tiirinen, Lev Timofeev, Hjalte Tin, Alan Titley, Gráinne Tobin, Salimata Togora, Colm Toibin, Miia Toivio, Csilla Toldy, Steve Toltz, Carles Torner, Larry Tremblay, Andreas Tretner, Salil Tripathi, Ilija Trojanow, Agron Tufa, Kári Tulinius, Tanja Tuma, Natalya Tumashkova, Veera Tyhtilä, Frank Überall, Dolors Udina, Radu Ulmeanu, Manon Uphoff, Doina Uricariu, Lluís I-Jovani Urpinell, Luis Alberto Urrea, Urtzi Urrutikoetxea, Anja Utler, Damir Uzunović, Luisa Valenzuela, Tina Vallès, May VanDuren, Radu Vancu, Dragoș Varga, Johanna Vehkoo, Xavier Velasco, Dragan Velikić, Johanna Venho, Regula Venske, Xavier Vernetta, Laurence Verrey, Maarit Verronen, Jes Vestergaard, Lidia Vianu, Hoàng Nguyen Bao Viet, Knud Vilby, Félix Villeneuve, Tõnis Vilu, Marina Vishnevetskaya, Carolijn Visser, Alina Vituhnovskaya, Maria Vlaar, Călin Vlasie, Elena Vlădăreanu, Tatiana Voltskaya, Marja Vuijsje, Smaranda Vultur, Carlos Vásconez, Jan Wagner, Geneviève Waldmann, Maybelle Wallis, Katri Wanner-Salmi, Andrea Ward, Rainer Wedler, Lisa Weeda, Gabriele Weingartner, Thomas Weiß, Annamaria Weldon, Benedict Wells, Hanna Weselius, Taina West, Caj Westerberg, Tara Westover, Kjell Westö, Mårten Westö, Eva Wiesenecker, Herbert Wiesner, Renate Wiggershaus, Eley Williams, Jeni Williams, Rita Williams, Laurie Winer, Marion Wisinger, Uljana Wolf, Tobias Wolff, Máire Dinny Wren, Françoise Wuilmart, Christine Wunnicke, Marina Yadrova, Sergey Yakovich, Elena Yakovich, Alexander Yarin, Viktor Yaroshenko, Samar Yazbek, Charles Yu, Elvana Zaimi, Judith Zander, Andrei Zbîrnea, Michael Zeller, Joachim Zelter, Myra Zepf, Cornelia Zetzsche, Sophie Zijlstra, Clas Zilliacus, Harro Zimmermann, Igor Zotov, Matthias Zwarg, Celia de Fréine, Oek de Jong, Stéphanie de Roguin, Edmund de Waal, Kit De Waal, Ayelet Waldman, Josh Weil, Antoine Wilson, Alberte Winding, Jamie Wolf, Wolfmehl, Antonije Nino Žalica, Emina Žuna.

For further details contact Aurélia Dondo at PEN International, Koops Mill, 162-164 Abbey Street, London, SE1 2AN, UK Tel: +44 (0) 20 7405 0338 Fax +44 (0) 20 7405 0339 e-mail: Aurelia.dondo@pen-international.org

PEN International verurteilt Putins Überfall auf die Ukraine

Nobelpreisträger, Schriftsteller und Künstler auf der ganzen Welt verurteilen Russlands Invasion in der Ukraine in einem beispiellosen Brief, der von über Tausend unterzeichnet wurde

PEN International, die Organisation für Literatur und freie Meinungsäußerung, hat einen von über 1000 Schriftstellern weltweit unterzeichneten Brief veröffentlicht, in dem sie ihre Solidarität mit Schriftstellern, Journalisten, Künstlern und dem ukrainischen Volk zum Ausdruck bringen, die russische Invasion verurteilen und ein sofortiges Ende des Blutvergießens fordern.

An unsere Freunde und Kollegen in der Ukraine,

Wir, Schriftsteller auf der ganzen Welt, sind entsetzt über die von russischen Streitkräften gegen die Ukraine entfesselte Gewalt und fordern dringend ein Ende des Blutvergießens.

Wir sind vereint in der Verurteilung eines sinnlosen Krieges, der von Präsident Putins Weigerung geführt wurde, das Recht des ukrainischen Volkes anzuerkennen, seine zukünftige Zugehörigkeit und Geschichte ohne Moskaus Einmischung zu diskutieren.

Wir stehen vereint zur Unterstützung von Schriftstellern, Journalisten, Künstlern und allen Menschen in der Ukraine, die ihre dunkelsten Stunden durchleben. Wir stehen dir bei und spüren deinen Schmerz.

Alle Menschen haben das Recht auf Frieden, freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit. Putins Krieg ist ein Angriff auf Demokratie und Freiheit, nicht nur in der Ukraine, sondern auf der ganzen Welt.

Wir stehen vereint im Aufruf zum Frieden und für ein Ende der Propaganda, die die Gewalt schürt.

Ohne eine freie und unabhängige Ukraine kann es kein freies und sicheres Europa geben.

Frieden muss herrschen.

Liste der über 1000 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die den Brief bisher unterzeichneten.

Es geht jetzt darum, Frieden zu organisieren!

Der internationale Druck wird stärker. Die Bundesrepublik solle mit Waffenlieferungen in den von Russland inszenierten Konflikt mit der Ukraine eingreifen. Doch was würde es bringen, in der realen Gefahr einer kriegerischen Auseinandersetzung die letzten Chancen auszulassen, mit der russischen Seite diplomatische Gespräche zu führen, um einen Krieg zu vermeiden?

Lars Klingbeil hat seine Position klar definiert: „Es geht jetzt darum, Frieden zu organisieren!“ Deshalb sei er konsequent gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, denn diese wären ein völlig falsches Signal. 

Wenn es um die prinzipiellen Postionen der SPD geht, kann sich der  Bundesvorsitzende auf Willy Brandt berufen:

„Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, Kriege abzuschaffen, nicht nur, sie zu begrenzen. Kein nationales Interesse läßt sich heute noch von der Gesamtverantwortung für den Frieden trennen. Jede Außenpolitik muß dieser Einsicht dienen. Als Mittel einer europäischen und weltweiten Sicherheitspolitik hat sie Spannungen abzubauen und die Kommunikation über die Grenzen hinweg zu fördern. (…)

Friedenspolitik ist eine nüchterne Arbeit. Auch ich versuche, mit den Mitteln, die mir zu Gebote stehen, der Vernunft in meinem Lande und in der Welt voranzuhelfen: Jener Vernunft, die uns den Frieden befiehlt, weil der Unfriede ein anderes Wort für die extreme Unvernunft geworden ist.  Krieg ist nicht mehr die ultima ratio, sondern die ultima irratio. Auch wenn das noch nicht allgemeine Einsicht ist: Ich begreife eine Politik für den Frieden als wahre Realpolitik dieser Epoche.“

In diesem Sinne muss man bei aller Abwägung der historischen Distanz zwischen Willy Brandts Rede zur Verleihung des Friedennobelpreises vor einem halben Jahrhundert und dem notwendigen Handeln in der akuten Kriegsdrohung die letzten Chancen der Diplomatie ergreifen. 

Wenn Sigmar Gabriel zu recht feststellt, dass zu Brandts Zeiten die Sowjetunion eine Status-quo-Macht gewesen sei, die ihre Einflussgebiete absichern wollte, während das heutige Russland als eher revisionistische Macht Grenzen notfalls mit militärischer Gewalt verändern wolle und sich daraus der große Unterschied zur einstigen Entspannungspolitik ergebe, so haben wir doch keine Alternative zum „Frieden als wahre Realpolitik“. Krieg wäre in der Tat die „ultima irratio“. 

Klaus Staeck, 30.01.2022

Veröffentlicht im VORWÄRTS am 01.02.2022

Erklärung des Vorstandes des Willy-Brandt-Kreises zur aktuellen Ukraine-Krise und zur europäischen Friedensordnung

23. Dezember 2021

Die militärische Lage an der ukrainisch-russischen Grenze hat sich in den letzten Wochen dramatisch zugespitzt und eine Lösung ist nicht in Sicht. Wir sind äußerst besorgt, dass es zu einer weiteren Eskalation kommen wird, die zu einem Krieg führen kann, sei es durch einen unprovozierten, militärischen Zwischenfall, sei es durch präventive Aktionen. Ziel der europäischen Diplomatie muss es sein, einen Krieg um die Ukraine zu verhindern und mittelfristig die tieferliegenden europäischen Sicherheitsprobleme zu lösen. Russland hat massive Truppenverbände an der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Die Androhung und der Einsatz von militärischer Gewalt zur Durchsetzung politischer Zwecke ist zu verurteilen. 

Die NATO ist besorgt über den „ungerechtfertigten russischen Militäraufbau“ hat aber keine Vorschläge für eine Lösung der Krise vorgelegt, stattdessen wird die militärische Einsatzbereitschaft erhöht. Ein Stopp des militärischen Aufmarsches und ein Verzicht auf die Stationierung von neuen Waffensystemen ist zurzeit nicht in Sicht, eine weitere Eskalation vorprogrammiert. Auch das Telefonat zwischen dem russischen Präsidenten Putin und U.S. Präsident Biden, hat zu keiner Beruhigung der Lage geführt. Ein Vorschlag des russischen Außenministeriums für vertragsgebundene Sicherheitsgarantien, wurde von vielen Stimmen im Westen zurückgewiesen ohne wichtige Elemente z.B. künftige Rüstungskontrollregelungen aufzunehmen. Putin spricht seinerseits von „harten militärisch-technischen Antworten“. Militärische Drohungen sind zu verurteilen und die russische Seite muss ebenfalls zu diplomatischen Lösungen zurückkehren. Ein Krieg der Worte und die Erhöhung der Einsatzbereitschaft und neue Truppenbewegungen tragen nur zur Erhöhung der Spannungen, statt zu einer Deeskalation bei. Der Westen hat bisher nicht erkannt, wie zentral die Lage um die Ukraine für Russland ist. In dieser Situation müssen mehr Schritte unternommen werden, um einen Flächenbrand zu verhindern. Deutschland als wichtiges NATO-Mitglied und damit die neue Bundesregierung ist hier besonders herausgefordert. 

Wir schlagen folgende Schritte vor:

1. Wir unterstützen die Forderungen des SPD Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich, der mit Recht direkte Verhandlungen der NATO mit Russland auf der Basis eigener Vorschläge anmahnt, um gangbare Auswege aus der gegenwärtigen Krise zu finden und die aktuelle Eskalationsspirale zu beenden. Der Vorschlag für allgemeine vertrauens- und transparenzbildende Maßnahmen alleine reicht hierfür bei weitem nicht mehr aus.  Ein Stopp des militärischen Aufmarsches und ein überprüfbares Moratorium für die Stationierung neuer Waffensysteme ist sofort nötig. Deutschland und Frankreich müssen mehr in den Lösungsmechanismus des Normandie-Formats investieren. 


2. Der bevorstehende NATO-Russland-Dialog muss unmittelbar genutzt werden, um die angespannte Lage zu entschärfen. Zu diesem Zweck sollte der Beschluss gefasst werden, die Verbindungsmission zwischen der NATO und Russland wiederzueröffnen. Dieser Mechanismus muss reaktiviert und genutzt werden, um in einem kontinuierlichen und strukturierten Dialog eine stabile Kooperation im Hinblick auf die tiefliegenden und komplexen Probleme der europäischen Sicherheit zu ermöglichen und neues Vertrauen zu schaffen. Verhandlungen über einen Neuansatz für europäische Rüstungskontrolle müssen vorbereitet werden. 


3. Ziel muss es sein, Russland und die NATO in einen kontinuierlichen Diskussionsprozess auch auf höchster Ebene einzubinden. Neben der unmittelbaren Bedrohung für die Ukraine, die kein NATO-Mitglied ist, geht es um zentrale, zukünftige Fragen der europäischen Sicherheit, um künftige Rüstungsspiralen zu vermeiden und eine gesamteuropäische Friedensordnung nicht aus dem Auge zu verlieren. Mehr Transparenz und Berechenbarkeit ist nötig, so könnte der aufgekündigte Open Skies Vertrag sofort wiederbelebt werden, um wechselseitige Inspektionen über Truppenbewegungen und Großmanöver durchzuführen. Die Verhandlungen über konventionelle Rüstungskontrolle müssen mittelfristig wiederaufgenommen werden.


4. Wir unterstützen die Vorschläge von ehemaligen, erfahrenen Diplomaten, Ex-Generälen, und Wissenschaftlern, eine hochrangige Konferenz vorzubereiten und durchzuführen, die auf der Grundlage der fortbestehenden Gültigkeit der Helsinki Schlussakte 1975, der Charta von Paris 1990 und der Budapester Vereinbarung 1994 eine Wiederbelebung und Erneuerung der zentralen Pfeiler einer stabilen europäischen Sicherheitsarchitektur beraten soll. Solange diese Konferenz tagt, sollte nachprüfbar auf jede militärische Eskalation, weitere Großmanöver und Stationierungen von Waffensystemen auf Seiten Russlands und der NATO verzichtet werden. Diese Verhandlungen, die auch verbindliche Sicherheitsgarantien beinhalten, dürfen nicht alleine den USA und Russland überlassen bleiben. Die Rolle der OSZE hat viel Erfahrungen im Bereich Krisenprävention und Konfliktmanagement sowie konventionelle Rüstungskontrolle und ihre Rolle sollte gestärkt werden.  

Willy Brandts und Egon Bahrs Impulse für Gemeinsame Sicherheit und eine neue Ostpolitik basierten auf der Erkenntnis, dass die bloße Wiederholung von Formulierungen keine Fortschritte bringt und dass nur ein gut vorbereiteter Dialog und konzeptionelle Konsistenz Europas Sicherheit voranbringen kann. Dabei müssen auch Russlands Interessen Berücksichtigung finden. Die Sorgen der unmittelbaren Nachbarstaaten Russlands sind sehr berechtigt.  Als NATO-Mitglieder genießen sie den Schutz des Washingtoner Vertrages. Allerdings entsteht daraus auch Verantwortung zur Lösung der aktuellen Krise beizutragen. Bezüglich Russland gehören auch ökonomische Kooperationsangebote und eine verstärkte, wirtschaftliche Zusammenarbeit dazu. 

Für den Vorstand des Willy-Brandt-Kreises 

Heidemarie Wieczorek Zeul,
Peter Brandt,
Daniela Dahn,
Hans Misselwitz,
Rainer Land,
Irina Mohr
und Götz Neuneck

MEMORIAL in der Geschichte Russlands

von Wolfgang Eichwede

Der Text erschien am 20.12.2021 in der Beilage „Peterburgskij Dialog“ der Moskauer Zeitung „Kommersant“.

Am 29. und 30. Oktober 1988 versammelten sich im Moskauer „Domkino“ (Haus des Kinos) Hunderte von Menschen, um MEMORIAL zu gründen – ich hatte das Glück, dabei zu sein. Wir standen auf, um uns vor denen im Saal zu verbeugen, die den Terror Stalins überlebt hatten und anwesend waren. Keinen Monat später fand in einer Elektrofabrik eine „Woche des Gewissens“ statt. An der Wand hing nicht nur eine Karte der Sowjetunion, auf der alle Lagerorte eingezeichnet waren. Neben ihr hatten die Organisatoren lange weiße Flächen angebracht, auf denen Tausende von Namen eingetragen wurden, deren Schicksal im GULAG aufgeklärt werden sollte – ehemalige Mitgefangene trugen Vermerke ein. Eine Spurensuche, die von Tränen begleitet war. Auf dem Kalitnikov-Friedhof gedachten wir der im Jahre 1937 Erschossenen. Als ich Weihnachten für wenige Tage zuhause in Bremen war, berichtete ich, dass sich in Moskau aus den Tiefen seiner Geschichte ein neues Land bilde. Wir in Deutschland hätten das nach dem Kriege nicht vermocht. In Russland komme von innen, was bei uns nach dem Kriege nur von außen ermöglicht worden sei. 

Memorial als Mahner in den Jahren des Umbruchs

Die Weltmacht Sowjetunion erlebte aufregende Jahre. Schließlich brach sie in ebenso dramatischen wie letztendlich zivilen Formen auseinander. War für den Kollaps des Imperiums seine innere Schwäche verantwortlich, hatte die Friedlichkeit des Wandels ihren Kern in der moralischen Stärke derer, die den Widerstand gegen die alte, diktatorische Ordnung verkörperten. Es war ein Sieg der gewaltlosen Disziplinierung der Macht. MEMORIAL machte ein Herzstück dieses Sieges aus. (In Klammern freilich zu notieren ist, dass auch die Führung des Landes unter Michail Gorbatschow auf den Einsatz massiver militärischer Gewalt verzichtete, als die Geschichte über ihn hinwegging. Der Präsident erkannte seine Ohnmacht an. So bargen der nahezu friedliche Untergang der UdSSR und der Auftakt des neuen Russlands alle Chancen in sich, in der internationalen Politik, insbesondere in Europa neue Maßstäbe zu setzen.) Wir im Westen konnten nur lernen. Die „Helden“ waren die Völker oder Gesellschaften des europäischen Ostens.

Doch erwiesen sich die neunziger Jahre als eine turbulente Epoche mit krassen Widersprüchen. Zu den hohen sozialen Folgekosten der kaputten Ordnung kamen die nicht weniger hohen Kosten einer privatwirtschaftlichen Ordnung, die so gut wie keine Regeln kannte. In dieser wilden Zeit, in der jeder Halt verloren zu gehen schien und sich viele Hoffnungen des Umbruchs auflösten, wirkte MEMORIAL wie ein ruhender Pol. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten nicht nur als Historiker an der erschütternden Geschichte des „Großen Terrors“ und versuchten, Millionen von Menschen ihre zerstörte oder verschwiegene Biographie zurückzugeben. MEMORIAL warb und wirbt ebenso für die Würde des Menschen in der Gegenwart, für die Herstellung und Einhaltung des Rechts. Ebenso ist MEMORIAL eine Kraft des Friedens. Wie es die beiden russischen Kriege in Tschetschenien (1994/5 und 1999/2000) heftig kritisierte, protestierte es mit scharfen Worten gegen den Krieg der NATO gegen Serbien (1999), um sich 2014 gegen die das Völkerrecht brechende Annexion der Krim und die militärische Einmischung Russlands in der Ukraine zu wenden. Die Menschenrechtsorganisation kennt in der Verurteilung von Kriegen keine Einseitigkeiten. Wer MEMORIAL mundtot macht, nimmt dem Frieden eine Stimme. 

Vor wenigen Wochen hat die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau ein Verfahren eingeleitet, MEMORIAL zu „liquidieren“. Doch ist der innere Feldzug der Staatsmacht gegen Einrichtungen, die sich „unabhängig“ von ihr definieren, nicht auf dieses eine Beispiel beschränkt. Viele zivilgesellschaftlichen Institutionen stehen gegenwärtig in Russland als „ausländische Agenten“ auf der Anklagebank. Nach dem Stand von Ende November sind es insgesamt 173, darunter Vereinigungen, die sich für die Rechte von Frauen, von Minderheiten, von Medien, von Regionen oder eben für die Rechte Andersdenkender einsetzen. Mehr als hundert haben sich aus Angst vor Verfolgung von selbst aufgelöst. Am Horizont steht ein Russland ohne Freiheit.

Memorial und Deutschland

Für mein Land – Deutschland – hat MEMORIAL eine besondere Bedeutung. Indem sie das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der ehemaligen UdSSR, die während des Krieges als Sklaven in Hitlers Deutschland arbeiten mussten, in hunderttausenden von Zeugnissen dokumentierte, trug sie wie niemand sonst dazu, dass das heutige Deutschland den Opfern von damals Entschädigungen zahlte. MEMORIAL hat praktische Politik im Interesse russischer, belarussischer und ukrainischer Bürger geleistet. Es ist das historische Verdienst von Lena Zhemkova, die heute als Geschäftsführerin von MEMORIAL in Moskau als „ausländische Agentin“ vor Gericht steht, mit der Initiierung dieses Projektes für die Menschen in ihrem Lande mehr getan zu haben als alle ihre Regierungen. Irina Scherbakowa gehört als Historikerin von MEMORIAL zu dem wissenschaftlichen Beirat des NS-Konzentrationslagers von Buchenwald.

MEMORIAL als Botschafter Russlands

Doch wirkt die Organisation weit über Deutschland und Russland hinaus. Sie ist eine internationale Institution – sie wirkt in Polen, in Italien, in Frankreich, in den USA, in einer großen Zahl von Ländern. Alle brauchen ihren Rat. Von daher ist es geradezu absurd, sie als Sachwalter fremder Staaten oder als „ausländischen Agenten“ in Russland zu deklarieren. MEMORIAL ist ein Botschafter Russlands in der Welt. Seine Sprache und sein Votum sind nicht nur für das eigene Land – sie sind für uns alle in Europa und darüber hinaus unverzichtbar. Wer diese Stimme zum Schweigen bringen will, verstößt gegen all das, wofür die russische Literatur von Lew Tolstoj bis Anna Achmatowa steht. Er verstößt fundamental gegen russische Interessen.

Lassen Sie mich ein paar persönliche Worte einbauen. Wahrscheinlich kenne ich nahezu alle Akteure von MEMORIAL. In den zurückliegenden Jahrzehnten betrachteten sie die Entwicklung ihres Landes mit wachsender Sorge. Sie verwarfen den „wilden“ Kapitalismus der neunziger Jahre, sie stemmten sich gegen den autoritären Weg Vladimir Putins. Aber: sie griffen niemals nach der Macht. Ihr Ziel war und ist es, die Macht zu disziplinieren und auf Prinzipien des Rechts zu verpflichten. Mit Arsenij Roginskij (1946-2017), Gründer und Direktor von MEMORIAL, verband mich eine tiefe Freundschaft. Er war ein politischer Kopf, um mir dennoch immer wieder zu sagen, unsere Aufgabe ist es nicht, in die politischen Machtspiele einzugreifen, sondern sie menschenrechtlichen Regeln zu unterwerfen. Um dieses Verständnis von Politik jenseits von Machtambitionen zu verdeutlichen: Sergej Kowaljow (1930-2021), einer der großen Dissidenten der alten Sowjetunion, nahezu ein Jahrzehnt aus purer Willkür im GULAG, schließlich nach 1991 ein engagierter Deputierter in den Parlamenten des neuen Russlands, warb in stundenlangen Gesprächen mit mir für eine Kultur des Rechts. Die Lehre seines dramatischen Lebens sei, eine Gesellschaft könne und dürfe nicht ohne das Recht existieren, das auf der Würde des Menschen basiere.  Ich saß dem hochbetagten Kowaljow gegenüber und wusste: hier spricht ein Mann, der den kommenden Generationen die eigenen Leiden ersparen möchte. 

Fürchtet Russlands Präsident den Ruf von MEMORIAL nach Recht, nach der Ächtung von Gewalt und der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte?  Offensichtlich sollen die Mobilisierung nationaler Gefühle und die kalkulierte Konfrontation mit der Außenwelt helfen, das Land im Innern zusammenzuschließen und die herrschenden Machtstrukturen zu zementieren. MEMORIAL geht mit seinem Plädoyer für Offenheit und eine universale Vielfalt im Namen der Menschenrechte einen anderen Weg. Ist es nicht bitter, dass sich heute eine Organisation, die die stolze Tradition der Selbstbefragung fortschreibt, die die russische Literatur im 19. Und 20. Jahrhundert in unnachahmlicher Weise auszeichnet, nun laut Regierungsbeschluss selbst als „ausländischen Agenten“ bezeichnen muss und vom Verbot bedroht ist? 

Nein, wer Russland schätzt und liebt – wie ich seit mehr als sechzig Jahren -, schaut mit Hochachtung auf seine Kultur des freien Wortes und des Ungehorsams, nicht auf den Kontrollanspruch der Behörden. 

Und dieses Russland des unabhängigen Denkens verkörpert die wahre Größe des Landes.

Die russische Fassung des Artikels finden Sie hier als pdf-Dokument.

Prof. Dr. Wolfgang Eichwede, Historiker, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), war Gründungsdirektor der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen. Das Bemühen um Freundschaft mit Russland müsse der Machtpolitik Putins „auch seine Grenzen zeigen – Grenzen, die sich aus dem Völkerrecht und den Rechten der kleineren, eben nicht so mächtigen Staaten ergeben“, schrieb Eichwede im Jahre 2018.

Memorial in einem politischen Prozess liquidiert

Aktion für mehr Demokratie unterstützt die Gemeinsame Erklärung zur Zwangsauflösung von Memorial

Berlin, 28. Dezember 2021 – Das Oberste Gericht der Russischen Föderation hat heute die Zwangsauflösung von Memorial International wegen angeblicher Verstöße gegen das „Agentengesetz“ angeordnet. Dies ist ein schwerer Schlag für die russische Gesellschaft, die Gesellschaften seiner Nachbarstaaten und für ganz Europa. Memorial steht wie keine andere Organisation für ein offenes, menschenfreundliches, demokratisches Russland, das die Versöhnung innerhalb der eigenen Gesellschaft und mit seinen Nachbarn sucht. Seine von Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow vor drei Jahrzehnten begründete Arbeit der Auseinandersetzung mit der Repressionsgeschichte der Sowjetunion, der Rehabilitierung von Opfern und der Verteidigung der Menschenrechte heute hat Memorial weltweit viel Anerkennung und Respekt eingebracht. Auch für die deutsche Geschichtsforschung und Erinnerungspolitik hat Memorial als Initiator und Partner bei der Aufarbeitung des Schicksals Hunderttausender sog. „Ostarbeiter/innen“ die entscheidende Rolle gespielt. Die große internationale Bedeutung Memorials manifestiert sich in einer Vielzahl an Solidaritätsbekundungen aus aller Welt.

Mit dem Verbot von Memorial – dem moralischen Rückgrat der russischen Zivilgesellschaft – gibt der russische Staat ein erschütterndes Selbstzeugnis ab: Er bekämpft die Auseinandersetzung mit der eigenen Unrechtsgeschichte und möchte individuelle und kollektive Erinnerung monopolisieren. Er kriminalisiert die internationale zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zum Schaden des eigenen Landes. Und er verletzt die Grundwerte der Europäischen Menschenrechtskonvention, die Russland selbst unterzeichnet hat.

Viele von uns sind mit Memorial seit mehr als 30 Jahren eng verbunden. So wie wir Memorial zu unterstützen versuchen, hat Memorial uns in diesen 30 Jahren unendlich viel Unterstützung zukommen lassen – wissenschaftlich, politisch, moralisch und menschlich. Memorial ist zu einer internationalen Gemeinschaft geworden, deren Arbeit für Demokratie, Menschenrechte und ehrliche Aufarbeitung von Geschichte auf jeden Fall fortgeführt wird.

Wir verurteilen das politisch motivierte Vorgehen der russischen Justiz gegen Memorial. Das Gerichtsverfahren hat die ganze Absurdität des Gesetzes über „ausländische Agenten“ schonungslos offengelegt. Die Intention des Gesetzes ist politische Repression, seine Ausführungsbestimmungen sind so diffus, dass es vom Geschmack der jeweiligen Anklagevertretung bzw. dem von ihr jeweils gerade verfolgten Zweck abhängt, ob Einhaltung oder Verstoß festgestellt wird. Wir fordern die Aufhebung des Agentengesetzes und aller weiteren russischen Gesetze, die jede Form internationaler zivilgesellschaftlicher Zusammenarbeit mit unabhängigen russischen Partner/innen unmöglich machen sollen.

Die Bundesregierung und die Europäische Union fordern wir auf, alles in ihren Möglichkeiten Stehende zum Erhalt der Arbeit und des Archivs von Memorial und zum Schutz seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu tun.

Heinrich-Böll-Stiftung

Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde

Deutsches PEN-Zentrum

Deutsch-Russischer Austausch e.V.

Europäischer Austausch gGmbH

Zentrum Liberale Moderne

Memorial Deutschland e.V.

Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Amnesty International Deutschland

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung

Lew-Kopelew-Forum

 28. Dezember 2021

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Organisation Memorial muss gerettet werden!

Erklärung der Aktion für mehr Demokratie vom 21.11.2021

Die Menschenrechtsorganisation Memorial ist in ihrer Existenz bedroht. Auf Antrag der russischen Generalstaatsanwaltschaft soll das Oberste Gericht Russlands am 25. November 2021 die Auflösung von Memorial-International beschließen. (Das Gericht vertagte die Entscheidung mehrfach, zuletzt auf den 28.12.2021.) Zugleich soll ein Moskauer Gericht über den Fortbestand des Menschenrechtszentrums Memorial urteilen.

Memorial leistet seit seiner Gründung in der Periode der Perestroika eine für die Bürger Russlands und der ehemaligen Sowjetrepubliken verdienstvolle und anerkannte Aufklärungsarbeit über stalinistische Verbrechen. Memorial dokumentierte über Jahrzehnte auch das Schicksal hunderttausender Menschen, die zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden. 

Weil die Arbeit von Memorial unter anderem von der Soros-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung finanziell unterstützt wird, außerdem vom UNHCR und vom Europarat Hilfe erfährt, wurde die Menschenrechtsorganisation 2016 durch das russische Justizministerium auf die Liste der „ausländischen Agenten“ gesetzt.

Für den Fall einer Auflösung, der nun befürchtet werden muss, geraten die in Archiven und Bibliotheken gesammelten Dokumentationen, die Opferkarteien und Aufzeichnungen von Häftlingen, Samisdat-Publikationen und der Verlag von Memorial in Gefahr, ausgelöscht zu werden.

Internationaler Protest muss dies verhindern!

Die Akademie der Künste in Berlin, deren Präsident ich über drei Wahlperioden war, hat mehrfach Sergej Kowaljow eingeladen. Der im August dieses Jahres verstorbene Menschenrechtsaktivist vertrat mehrere Jahre Memorial im russischen Parlament. Kowaljow wie zuvor auch Lew Kopelew haben mit ihren Reden in der  Akademie im Geist der europäischen Verständigung immer an die deutsch-russische Verantwortung appelliert, die Erinnerung an die Verbrechen des Hitler- wie des Stalinregimes wachzuhalten. 

Russlands Behörden und der Staatsführung muss bewußt werden, welch immensen Schaden sie im Falle einer Auflösung von Memorial der russischen Zivilgesellschaft zufügen.

Ich schließe mich den Protesten von amnesty international und der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. an und hoffe, dass die deutsche Außenpolitik alle diplomatischen Kanäle nutzt, um Memorial international und das Menschenrechtzentrum Memorial vor der Zerstörung zu bewahren.

Klaus Staeck

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Memorial geht auch uns an. Kolumne vom 16.12.2021 in der Frankfurter Rundschau.

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„Der russische Staat nimmt uns in Geiselhaft“ Podcast von MEMORIAL Deutschland mit Irina Scherbakowa“

Die Attacken gegen Memorial steigerten sich seit Jahren. Verleumdungen in den Medien, Übergriffe von radikalen Gruppen. Nun der vorübergehende „Höhepunkt“: der Antrag auf Auflösung von MEMORIAL international und dem MEMORIAL Menschenrechtszentrum. Im neuen Podcast von MEMORIAL Deutschland erklärt Irina Scherbakowa von MEMORIAL International den Hergang eines absurden Vorgangs, was eine Schließung für die Menschenrechte in Russland bedeuten würde und weshalb der Prozess vor allem auch ein Zeichen an den Westen ist.

Im Gespräch mit MEMORIAL Deutschland spricht Irina Scherbakowa von Folter gegen Andersdenkende und erhebt schwere Vorwürfe gegen den russischen Staat.“

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Frankfurter Rundschau, 24.11.2021 (online)

Memorial: „Wir werden weitermachen“

Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial soll aufgelöst werden, doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben ihren Kampf nicht verloren. Natalie Sablowski hat sie in Moskau besucht.

Gleich neben einem Moskauer Park, am nördlichsten Streifen des Gartenrings, steht ein neoklassizistischer Stalinbau aus den 1960er Jahren. Mit ihren heruntergelassenen Rollläden wirken die riesigen Fenster der Hausfront wie zwei geschlossene Augen. Das Gebäude sieht von außen leer aus. Doch Alexandra Poliwanowa öffnet von innen die Tür. Sie arbeitet seit zehn Jahren für Memorial. Die russische Menschenrechtsorganisation soll aufgelöst werden; die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihr vor, systematisch gegen das „Agenten-Gesetz“ verstoßen zu haben. An diesem Donnerstag findet der erste Gerichtstermin statt.

Alexandra Poliwanowa kuratiert das Memorial-Projekt Topographie des Terrors, das die stalinistischen Säuberungen in der Moskauer Region aufarbeitet. „Wenn mal nicht gerade eine Gruppe das Haus stürmen will, sind hier normalerweise nicht so viele Menschen im Haus“, scherzt sie und spielt damit auf einen Zwischenfall von vor wenigen Wochen an: Mitte Oktober stürmte eine Gruppe junger Menschen, alle vermummt, eine Filmvorführung im Memorial-Gebäude.

Wut, Trauer und Angst müssen in konstruktives Handeln umgewandelt werden

Der Eingangsbereich ist hell erleuchtet. In dem nach rechts und links weitverzweigten langen Flur, der die offenen Räume miteinander verbindet, führt eine Steintreppe nach oben. An den Wänden sind Ehrungen, Poster und wichtige Mitteilungen der vergangenen Jahre zu sehen; das Licht legt alles unter einen warmen Schleier. Seit der Gründung 1989 sammelt Memorial Quellen und vervollständigt stetig seine Datenbank mit den Namen politischer Gefangener und Ermordeter. Mit dem Ziel, dass sich die Schrecken des stalinistischen Terrors nicht wiederholen. Eine Mammutaufgabe, von der die Wände des Flurs erzählen. Menschen grüßen im Vorbeigehen und streifen geschäftig aneinander vorbei. Lachen hallt durch den Flur.

„Als der Brief des Obersten Gerichts ankam, war das im ersten Moment für uns alle ein Schock“, berichtet einer der Mitarbeiter, der sich hier um die Führungen kümmert. „Das gesamte Kollektiv kam zusammen und beriet über das weitere Vorgehen. Innerhalb von einer Stunde war klar, wir setzen jetzt ein Statement auf und bilden eine Task Force.“ Laut der Geschäftsführerin Jelena Schemkowa war es als nächstes wichtig, Gefühle wie Wut, Trauer oder Angst in konstruktive Handlungen umzuwandeln. „Wir konnten uns schnell fangen und zusammen halten.“

Memorial ist ein Teil der russischen Gesellschaft

Innerhalb kürzester Zeit standen mehrere Aktionen auf dem Plan. „Die Medienkampagne könnte natürlich intensiver sein“, sagt Alexandra Poliwanowa, die die Kampagne leitet, „Aber wir haben in Russland die Situation, dass nicht jeder sagen kann, was er über Memorial denkt.“ Die Kernbotschaft der Kampagne macht klar, Memorial ist keine juristische Organisation, die einfach zerstört werden kann. Memorial ist ein Teil der Gesellschaft.

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Appell an deutsche Außenpolitik

„Die Menschenrechtsorganisation Memorial leistet seit ihrer Gründung in der Periode der Perestroika eine für die Bürger Russlands und der ehemaligen Sowjetrepubliken verdienstvolle und anerkannte Aufklärungsarbeit über stalinistische Verbrechen. Memorial dokumentierte über Jahrzehnte auch das Schicksal Hunderttausender Menschen, die zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden.
(…)
Für den Fall einer Auflösung (…)geraten die in Archiven und Bibliotheken gesammelten Dokumentationen, die Opferkarteien und Aufzeichnungen von Häftlingen, Samisdat-Publikationen und der Verlag von Memorial in Gefahr, ausgelöscht zu werden. Internationaler Protest muss dies verhindern!
(…)
Wir schließen uns den Protesten von Amnesty International und der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. an und hoffen, dass die deutsche Außenpolitik alle diplomatischen Kanäle nutzt, um Memorial international und das Menschenrechtszentrum Memorial vor der Zerstörung zu bewahren.“

Klaus Staeck, Grafiker, Rechtsanwalt und FR-Kolumnist

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Alexandra Poliwanowa legt eine Handvoll Sticker mit einem großen „Wir“ in kyrillischen Lettern beiseite und setzt sich an ihren Schreibtisch. Das „Wir“ steht für Memorial. Künstlerinnen und Künstler boten ohne Honorar Logo-Designs und Illustrationen an. Vergangene Woche bestellte Memorial Tausende Merchandise-Produkte. Masken, T-Shirts und Aufkleber in unterschiedlichen Varianten sollen für Sichtbarkeit sorgen. Die Rückmeldung aus der Gesellschaft ist gewaltig. „Das berührt uns sehr und bestätigt Memorials gesamte Bedeutung für die Gesellschaft.“ Einige Kunstkritiker:innen und Kurator:innen stellen gerade zu Gunsten Memorials eine Ausstellung zusammen. Es soll sogar ein Festival geben. Ginge es nicht um das drohende Ende Memorials, könnte der Eindruck entstehen, das Zentrum feiere ein Jubiläum.

Derweil arbeitet ein Team von etwa zehn Anwältinnen und Anwälten an einer juristischen Strategie für die bevorstehende Gerichtssitzung am 25. November. Natajla Morosowa ist seit langem als Juristin für Memorial tätig. Das Team sei auf eine Vielzahl stümperhafter Fehler gestoßen. „Den Antrag der Generalstaatsanwaltschaft hat scheinbar ein Praktikant geschrieben. Niemand hat ihn korrigiert.“ Laut Natalja Morosowa sind wichtige Stellen im Antrag nicht ausformuliert. Vieles sei sogar grob hineinkopiert worden.

Die Zukunft von Memorial ist für die Aktivistin vorhersehbar

Trotz der schwerwiegenden Fehler nahm das Oberste Gericht den Antrag an. „Das ist ein eindeutiges Signal“, meint die Anwältin, „egal, was hier steht, das Oberste Gericht wird zu Gunsten der Generalstaatsanwaltschaft entscheiden. Wir haben in der Vergangenheit bereits ähnliche Verfahren beobachtet“. Natalja lacht. „Es wäre lustig, wäre es nicht so traurig.“

Für Jelena Schemkowa ist die Zukunft von Memorial vorhersehbar. „Die Auflösung einer NGO ist nach bestimmten Schritten geregelt. Sollte es zum Schlimmsten kommen, wissen wir ganz genau, was uns erwartet.“ Die Sammlung gehört komplett Memorial und kann der Organisation nicht weggenommen werden. Der größte Schlag wäre der Verlust der Räumlichkeiten, „aber dann finden wir eben neue“.

„Sollte das Gericht an diesem Donnerstag für eine Auflösung von Memorial entscheiden, gehen wir in unserem nächsten Schritt in die Berufung“, sagt die Anwältin. Damit sei es möglich, das Verfahren in der Schwebe zu halten. „Memorial verschwindet nicht einfach im Nichts.“ Wie das Urteil auch ausfällt, viele der Aktivitäten werden weitergeführt. Zum Beispiel werden die Exkursionen an die Orte des Terrors weiterhin stattfinden, zumal sich die Zahl der Besucher:innen in den vergangenen Wochen verdoppelt hat.

Die Stimmung im Memorial-Gebäude selbst ist positiv. Es herrscht extremer Zeitdruck. Aber niemand verzweifelt daran. Es fühlt sich an, als verbinde die Menschen etwas. Etwas, das unzerstörbar scheint und dem keine juristische Grundlage zur Weiterexistenz entzogen werden kann. Jelena Schemkowa ist überzeugt: „Memorial wird in einer anderen Form weiterleben. Sie können uns als Organisation auflösen, aber wir sind ein Kollektiv, und niemand kann uns an unserer bloßen Arbeit hindern. Wir werden weitermachen.“

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Deutschlandfunk, Kultur heute, 23.11.2021

„Memorial muss bleiben“ – Klaus Staeck zu seinem Protestschreiben (Interview nachzuhören von min 7 bis min 12 der Sendung)

Für eine starke SPD

Wir wählen SPD. Was denn sonst?

Nichts war in einem Großteil unserer Medien häufiger zu hören als das Lied vom unaufhaltsamen Niedergang der SPD. Ja, ja, auch wir kennen die Melodie…

Wie sähe unser Land heute aus, wenn es die SPD nicht gäbe, wenn wir immer noch von einer schwarz-gelben Koalition regiert würden wie von 2009 bis 2013?

Wie sähe Deutschland aus, wenn in der gegenwärtig regierenden Großen Koalition nicht SPD-Minister wie Olaf Scholz, Hubertus Heil, Svenja Schulze, Franziska Giffey, Christine Lambrecht und Heiko Maas gegen den zähen Widerstand der Union immer wieder Reformen durchgesetzt hätten?

Und was wäre, wenn es angesichts der drohenden Klimakatastrophe, angesichts anhaltender sozialer Probleme, angesichts der Reformbedürftigkeit der EU und der Machtverschiebungen in der Weltpolitik im Herbst eine Regierung ohne den beharrlichen Sachverstand und die soziale Empathie der SPD gäbe?

Man muss nicht alles gut finden, was in der SPD und durch sie in den letzten Jahren geschehen ist. Aber man stelle sich vor, die SPD und ihr Finanzminister hätten in der Coronakrise nicht das Kurzarbeitergeld, nicht die Hilfen für die Wirtschaft, für die vielen kleinen Selbständigen und die freischaffenden Künstler, nicht die gewaltigen Hilfsprogramme der EU durchgesetzt?

Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität – das sind die drei Grundwerte der SPD. Wenn es darauf ankommt, zusammenzustehen, sich um die zu kümmern, die unsere Zuwendung und Hilfe brauchen, das ist für Sozialdemokraten Solidarität. Noch immer gilt: Die Beteiligung der SPD an einer Bundesregierung macht den Unterschied.

Und täte es uns allen nicht gut, endlich einmal wieder zu sehen, was die SPD alles zu leisten vermag, wenn sie nach der nächsten Bundestagswahl den Bundeskanzler stellt?

Wir kämpfen für eine starke SPD.
Wir kämpfen für einen Bundeskanzler Olaf Scholz.

Aktion für mehr Demokratie, Postfach 102063, 69010 Heidelberg, Fax 06221-600230

Unterzeichnerinnen/Unterzeichner:

Georg Wilhelm Adamowitsch, Daniel Al-Kayal, Claudia Amm, Mo Asumang, Christoph Auch, Adelheid Bahr, Rodion Bakum, Karin Bamck, Fritz Basseng, Martin Bauch, Reinhard Becker, Wilfried aus der Beek, Frank Bell, Iris Berben, Stefan Berger, Michael Bergmann, Alexander v. Berswordt, Klaus von Beyme, Friedhelm Julius Beucher, Angelika Binding, Lothar Binding, Heiner Birner, Jutta Blankau, Jürgen Bleikamp, Wolfgang Blossey, Klaus Bochmann, Renate Bochmann, Peter Boettel, Manfred Bogen, Lars van den Boom, Annette Borns, Dirk Böning, Jan Brahmst, Peter Brandt, Michael Bräuer, Michael Braungart, Elisabeth Breier, Johann Breier, Bazon Brock, Carsten Brosda, Anke Brunn, Gerhard Brunn, Wolfgang Brühl, Katrin Budde, Willi Budde, Hans Peter Bull, Edmund Burkard, Björn Busse, Mike Busse-Lepsius, Hugo H. Busse, Hendrik Bussiek, Eva Bürgermeister, Feliks Büttner, Manfred Butzmann, Willi Carl, Ferhat Cato, Ulrich Commerçon, Wilfried Cleven, Elke Curdts-Müller, Ulrich Daduna, Frank Decker, Detlef Deege, Sven Deege, Ursula Deege, Christel Deja, Renan Demirkan, Roland Diehl, Yakup Divrak, Norwin Dorn, Valentin Döhring, Judith Döker, Nikolas Dörr, Ullrich Dörr, Friedel Drautzburg, Carl-Christian Dressel, Hans-Willi Dröttboom, Ulrika Dutschke, Karin Duve, Renate Dyck, Benedikt Dyrlich, Christoph Eberlein, Katja Ebstein, Felix Eggersglüß, Vito von Eichborn, Vivi Eickelberg, Siegmund Ehrmann, Joana Emetz, Achim Ernst, Frank Esser, Marc Eumann, Bernd Faulenbach, Fabian Ferber, Knut Fleckenstein, Georg Fleischer, Dieter Flohr, Susanne Forberg, Volker Forberg, Alexa Franke, Patrick Frei, Christian Freiesleben, Janek Freyjer, Detlev Friebe, Ilse Fritzenkötter, Frank-Thomas Gaulin, Andreas Gehrke, Volker Gerhardt, Manfred Gerlach, André Gerling, Jochen Gerz, Helga Gießelmann, Michael Gläss, Karl-Heinz Goebels, Stephan Gorol, Ulrich Graf, Monika Griefahn, Felix von Grünberg, Michael Jung, Yannick Haan, Gudrun Haar, Christoph Habermann, Thors Haedecke, Bert Hagels, Udo Hanselmann, Matthias Hartung, Werner Henn, Manfred Heidbreder, Gert Heidenreich, Gisela Heidenreich, Leo J. Heinl, Dietmar Heinritz, Hans-Werner Heißmann-Gladow, Ralf Hendrix, Verena Herb, Sabine Hering, Nele Hertling, Christoph Heubner, Karsten Heyde, Uwe-Karsten Heye, Norbert Hilbig, Jörg Hildebrandt, Karl-Georg Hirsch, Monika Hirsch, Markus Hofmann, Jürgen Hogrefe, Oskar Holl, Bernd P. Holst, Dieter Horky, Frank Horneff, Jochen Hörisch, Gustav A. Horn, Bettina Huber, Verena von Hugo, Brigitte Hüskes, Mike Inselmann, Tanja Jansen, Norbert Janson, Paul-Wilhelm Janssen, Burkhard Jellonnek, Fritz Junkers, Siegfried Kaden, Franz Kaiser, Roland Kaiser, Detlev Karres, Wolfgang Katzmarek, Yunus-Emre Kaya, Gisela Kayser, Angelika Kirchholtes, Heribert Kirchholtes, Dela Kirchner, Roland Klapproth, Ulrich Klemens, Christoph Klessmann, Rudi Kliege, Renate Kley, Reinhard Klimmt, Ina Paule Klink, Kirsten Klöckner, Herbert Knorr, Uwe Knüpfer, Hartwig Kohte, Matthias Kollatz, Jürgen Kocka, Thomas Komann, Sven Korb, Klaus Krieger, Jochen Krombach, Thomas Krüger, Sebastian Krumbiegel, Anna Krump, Hans Kurwig, Fitzgerald Kusz, Knut Lambertin, Bernd Lambrecht, Günter Lamprecht, Leonard Lansink, Jo Leinen, Jupp Legrand, Detlef Lehnert, Klaus Lichtenstein, Wolfgang Lieb, Erdmann Linde, Anne Linsel, René Märtin, Hans-Georg Masuhr, Michael Maurer, Burkhard Maus, Matthias Mayer, Uta Meier-Gräwe, Hans Meinolf, Heike Meißner, Wolfgang Merkel, Hans-Georg Meyer, Hans-Werner Meyer, Henning Meyer, Kristin Meyer, Kristina Meyer, Renate Meyer-Braun, Mathias Michalski, Rune Mields, Dietmar Milnik, Hans Misselwitz, Heinrich Modersohn, Hans Mohr, Regine Möbius, Reiner Möckelmann, Helmut Mörchen, Horst Moser, Armin Mueller-Stahl, Christoph Müller-Wirth, Sabine Müller-Wirth, Edda Müller, Michael Müller, Daniela Münkel, Peter Munkelt, Armin Nagel, Michael Naumann, Oskar Negt, Helmut Neumann, Regine Niemann, Christian Nürnberger, Hans Nutzinger, Karl-Martin Obermeier, Karl-Heinz Ochs, Frank Odental, Jörg-Wilhelm Oestmann, Bernhard Oldigs, Manfred Oppermann, Adi Ostertag, Hartwick Oswald, Oguz Önal, Hartmut Pätzke, Gerhard Pätzold, Horst Palik, Axel Pape, Roswitha Josefine Pape, Carla Pehle, Andreas Peters, Heinke Peters, Christine Pfaff, Ernst Piehl, Franz Philippi, Eva Poll, Lothar Poll, Nana Poll, Kathrin Pollack, Karin Pott, Petra Ramsey, Thomas Ranft, Volker Rattemeyer, Werner Recktenwald, Ursula Redecker, Sabine Reif, Tim Renner, Helga Reyels, Volker Riegger, Sabine Rheinhold, Reinhold Robbe, Marianne Rogée, Jörg Rogge, Kathrin Röggla, Christa Rohnert, Hans Herbert Rolvien, Bernhard Roos, Wolfgang Rose, Klaus-Henning Rosen, Georg Rosenthal, Peter Rösler, Ernst Dieter Rossmann, Bernd Rother, Peter Ruhenstroth-Bauer, Michael Rüter, Götz Salisch, Brigitte Samtleben, Ali Sarikaya, Axel Schäfer, Heinrich Schafmeister, Jutte Schattmann, Werner Schaub, Sebastian Schecker, Jutta Scherrer, Klaus-Jürgen Scherer, Oliver Scheytt, Clemens Schick, Horst Schiffmann, Immo Schlepper, Eric Schley, Udo Schlotterbeck, Sören Schmeling, Bernd Schmidt, Gerhard Schmidt, Regina Schmidt-Zadel, Guido Schmitz, Martin Schmitz, Jörg Schmoll, Jürgen Schmude, Barbara Schneider, Norbert Schneider, Wolfgang Schneider, Wolf Peter Schnetz, Ulrich Scholten, Friedrich Schorlemmer, Klaus Schönhoven, Rainer Schröer, Rolfrafael Schröer, Gesine Schwan, Jürgen Schweinebraden, Olaf Schwencke, Bernhard Schwichtenberg, Georg Seidl, Karin Seidel, Barbara Simons, Norbert Sievers, Ingrid Sischka-Schlotterbeck, Michael Sommer, Tilman Spengler, Franziska Sperr, Jan-Ulrich Spies, Wilhelm Spies, Stefan Stader, Inge Staeck, Klaus Staeck, Rolf Staeck, Gerhard Steidl, Ralf Stegner, Nicole Stelzner, Ralf Stockheim, Jochen Stöckmann, Klaus Störch, Johano Strasser, Sebastian Ströbel, Kurt Stroß, Rudolf Strumm, Uwe Strümpel, Franz Swetec, Frank Tackenberg, Jürgen Tackenberg, Werner Tammen, Frank Teichmüller, Micha Terjung, Gisela Teuchert-Benker, Martina Tiltmann, Ingo Thaidigsmann, Wolfgang Thierse, Jörg-Philipp Thomsa, Dietrich Thränhardt, Raimund Thum, Christian Ude, Dirk Ukena, Brigitte Unger-Soyka, Bernd Vallentin, Klaus Vater, Hartmut Veitengruber, Arturo Holuigue de la Vega, Timur Veles, Willi Vogt, Hans Vyver, Ulla Wackernagel-Jacobs, Klaus Wagner, Sven Walser, Steffen-Lutz Wardel, Kerstin Weinbach, Reinhard Wenzel, Gert Weisskirchen, Ernst von Weizsäcker, Reinhard Wellenbrink, Hans-Jürgen Wentzlaff, Susanne Brückner-Wentzlaff, Marianne Wernstedt, Rolf Wernstedt, Thekla Wernstedt, Inge Wettig-Danielmeier, Klaus Wettig, Claus Wichmann, Dagmar Wiebusch, Stephan von Wiese, Dieter Wiechering, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Wolfgang Wiemer, Margarete Wietelmann, Brigitte Wilhelm, Jürgen Wilhelm, Patrick Winczewski, Claus Wisser, Uwe Witt, Gudrun Wittmer, Wolf-Heinrich Frhr. von Wolzogen, Wolf-Eckhard Wormser, Bernd Wroblewski, Franz-Josef Wüst, Christian Zahn, Ute Zäpernick, Michael Zepter, Helga Ziemann, Olaf Zimmermann, Christoph Zöpel

(Stand 21.09.2021)

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk darf nicht Beute der AfD werden!

Die Vorsitzende der Länder-Rundfunkkommission, Malu Dreyer (SPD), hat davor gewarnt, dass CDU und AfD in Sachsen-Anhalt gemeinsam ein Veto gegen die Erhöhung des Rundfunkbeitrags einlegen. Dreyer sagte, wenn beide Parteien den Medienstaatsvertrag verhindern würden, wäre das ein politischer Dammbruch. In Sachsen-Anhalt werde aktuell nicht nur um eine Anpassung des Beitrags gerungen, sondern um eine vielfältige Medienlandschaft, zu der der öffentlich-rechtliche Rundfunk dazugehört.  Die CDU bringe nicht nur mit Rechtsextremen den Rundfunkstaatsvertrag zum Scheitern, sie würde auch eine Säule der Demokratie schleifen: die Medienvielfalt. Malu Dreyer hat die Bundes-CDU zum Eingreifen in Sachsen-Anhalt aufgefordert. Sie könne das nicht einfach laufen lassen.

(Quelle: dpa / AFP, 6.12.2020)

Öffentlich-rechtlichen Rundfunk stärken und neuem Rundfunkbeitrag zustimmen

Für die Medien- und Netzpolitische Kommission des SPD-Parteivorstandes sprechen sich die beiden Vorsitzenden Heike Raab und Carsten Brosda für die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) empfohlene Anhebung des Rundfunkbeitrags aus.

„Die Erhöhung von 0,86 Cent ist nicht nur sach- und bedarfsgerecht, sie sichert auch die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und ist für die Demokratie und die demokratische Kultur in unserem Land unbedingt notwendig.

Sollte im Dezember die CDU-Fraktion im sachsen-anhaltinischen Landtag gemeinsam mit der AfD die Ratifizierung des 1. Medienänderungsstaatsvertrages verhindern, wäre das in erster Linie ein politischer Dammbruch. Die KEF hat ihre Empfehlung staatsfern und pluralistisch getroffen und sachlich begründet. Die Länder haben diese 1:1 im Staatsvertrag umgesetzt. Die Empfehlung der KEF wird auch die Basis für mögliche Klagen der öffentlich-rechtlichen Anstalten gegen die nicht auftragsgemäße Finanzierung sein, die wahrscheinlich Aussicht auf Erfolg haben.

Die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben auch die Anliegen der ostdeutschen Länder aufgenommen, sowohl in der Programmgestaltung und als auch bei der Produktion ganz Deutschland in den Blick zu nehmen.

Die Erhöhung des Rundfunkbeitrages ist somit begründet und überfällig, denn seit 2009 wurde der Beitrag nicht mehr erhöht. Gleichzeitig sind aber über all die Jahre die Tariflöhne gestiegen, Produktionen haben sich verteuert und Investitionen in die digitale Transformation sind hinzugekommen.

Wir appellierten an die gewählten Abgeordneten für den Staatsvertrag zu stimmen, denn freie Medien gibt es nur in lebendigen Demokratien. Deshalb ist es auch eine Aufgabe der Unionsführung insgesamt, dafür zu sorgen, dass hier nicht mutwillig und gemeinsam mit der AfD die Axt an unsere Medienordnung gelegt wird. Wir erwarten von der CDU, ihre gesamtstaatliche Verantwortung für den Erhalt eines freien und unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks ernst zu nehmen und davon auch die Parteikolleginnen und –kollegen in Sachsen-Anhalt zu überzeugen.“

Sind 86 Cent das wert?

Die Landtagsabgeordneten der CDU in Sachsen-Anhalt sind bereit, mit der AfD gemeinsame Sache in der Rundfunkpolitik zu machen. Sie setzen nicht nur ihre Regierungskoalition aufs Spiel. Es geht um mehr. Klaus Staecks Kolumne vom 26.11.2020 (veröffentlicht in der Berliner Zeitung und in der Frankfurter Rundschau)

DIE TAGESZEITUNG, 07.12.2020

„Der rechte CDU-Flügel in Sachsen-Anhalt fühlt sich der AfD näher als den mitregierenden Grünen. Er stimmt denselben verächtlichen Tonfall an, den die rechtsextreme AfD setzt: Für sie sind die Öffentlich-Rechtlichen eine linksgrün versiffte Propagandamaschine, die aufrechte BürgerInnen indoktriniert. Die AfD hasst kritischen Journalismus, weil er ihre Schwächen offenlegt. Darf man der Ansicht sein, die Anstalten brauchten nicht mehr Geld, obwohl die 86 Cent mehr de facto die erste Gebührenerhöhung seit 2009 sind? Selbstverständlich. Aber den Kontext der Debatte so konsequent zu ignorieren, wie es die Bundesspitze der CDU tut, ist gefährlich und falsch.“

Update 08.12.2020: Sachsen-Anhalt stoppt Erhöhung des Rundfunkbeitrages

In der Debatte um die Anhebung des Rundfunkbeitrags wird Sachsen-Anhalt dem Staatsvertrag nicht zustimmen. Ministerpräsident Reiner Haseloff kündigte am Dienstag (08.12.2020) an, das Gesetz zurückzuziehen. Medienausschuss und Landtag werden sich folglich nicht mit dem Thema befassen. Der Medienstaatsvertrag ist damit gescheitert. Die geplante Beitragsanpassung wird bundesweit blockiert, wenn nicht alle Landesparlamente dem Vorhaben bis Jahresende zustimmen.

Die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen hätten mitgeteilt, dass es unterschiedliche Auffassungen zum Staatsvertrag gebe, hieß es aus der Staatskanzlei. Daraus folge, dass es im Landtag keine Mehrheit für das Vorhaben gebe.

Opposition in Belarus

Video-Brief von Jurij Chaschtschewatski an Klaus Staeck (16.08.2020)

Link zum Video-Brief auf Youtube (ca. 3 min)

Filme von Jurij Chaschtschewatski auf Youtube (Auswahl):
Обыкновенный президент / Ordinary President, 1996, russ./engl. UT
Плошча / The Square, 2007, russ./engl. UT
Обыкновенные выборы / Ordinary Elections, 2011, russ.

Erinnerung an den Film „Ein gewöhnlicher Präsident“  von Jurij Chaschtschewatski

Mit dem Film „Der gewöhnliche Präsident“ entstand im Jahre 1996 ein eindrucksvolles Porträt des zwei Jahre zuvor gewählten Präsidenten Alexander Lukaschenko (belorussische Schreibweise: Lukaschenka). Jurij Chaschtschewatski hat seinen Film Michail Romm gewidmet, dessen Dokumentarfilmklassiker „Der gewöhnliche Faschismus“ dreißig Jahre zuvor zeigte, wie im nationalsozialistischen Deutschland Massensuggestion und Zwang zu unbedingtem Gehorsam gegenüber dem „Führer“ eine zivile Menge in eine uniformierte Gesellschaft verwandelte.

Chaschtschewatski konnte seinen Film bereits einen Monat nach einer illegalen Premiere in Belarus im Forum des jungen Films zur Berlinale 1997 vorstellen (Inhaltsangabe und Entstehungsgeschichte). Klaus Staeck lud Jurij Chaschtschewatski 1998 für eine Veranstaltung von Künstlern und Intellektuellen im Wahlkampf zu einem Treffen mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder nach Berlin ein.

Jurij Chaschtschewatski, Gerhard Schröder und Klaus Staeck 1998 in Berlin. Foto privat

Anhaltende Proteste wegen Wahlfälschungen und Gewaltaktionen gegen Demonstranten

Zahlreiche Schriftsteller und Künstler in Belarus unterstützen die Protestbewegung nach der offensichtlich gefälschten Wahl vom 9. August 2020, mit der sich Präsident Lukaschenko eine weitere Amtszeit sichern will.

Nach Informationen von Kerstin Holm (FAZ, 14.8.2020) hat die Literatur-Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch den Präsidenten zum Rücktritt aufgefordert: „Hau ab, bevor es zu spät ist, bevor du die Menschen in den Abgrund eines Bürgerkriegs gestürzt hast!“ Der Machtapparat habe dem eigenen Volk den Krieg erklärt. Sie zeige sich entsetzt über die Brutalität der OMON-Spezialkräfte, die mit „unmenschlichem, ja satanischem Furor“ gegen Demonstranten vorgegangen sind.

Der in Deutschland lebende Dirigent Vitali Alekseenok sei in seine Heimat zurückgekehrt, um sich an den Aktionen gegen das Regime zu beteiligen. Auch die streikenden Mitarbeiter der staatlichen Philharmonie protestierten vor dem Hauptportal mit Gesängen eines Chorgebets und mit Buchstabenplakaten, die den Satz „Meine Stimme wurde gestohlen (U menja ukrali golosa)“ bildeten. Der russische Geiger und Dirigent Wladimir Spiwakow hat einen Orden, der ihm 2014 vom belorussischen Staat verliehenen wurde, abgelegt, weil es beschämend sei, angesichts der schwarzen Gewalt, mit der Lukaschenko sein Volk niedermache, eine Auszeichnung von ihm zu tragen.

Belarus – Aufbruch in die selbstbestimmte Freiheit

Eine lange Reise durch Leid und eine als demütigend erfahrene Kette von historischen Erfahrungen gehen zu Ende. Furchtbar hatte eine deutsche Soldateska in Belarus gewütet. Über ein Drittel der weißrussischen Bevölkerung wurden im Zweiten Weltkrieg ermordet. Die jüdische Welt des Staedtel suchte Hitler und seine Helfershelfer in der Hölle des Holocaust zu vernichten. Mutig widersetzten sich Weißrussen mit der Roten Armee der Nazi-Diktatur. Schließlich konnten sie siegen.

Geprägt von überraschend frischen ästhetischen Sichtweisen, bereiten zeitgenössische Künstlerinnenund Künstler den Aufbruch in die selbstbestimmte Freiheit vor. In der „ersten Stadt der neuen Welt“ (Karl Schlögel), Witebsk, begann Marc Chagall seinen Weg in die Moderne und Kasimir Malewitsch setzte ihn eigenwillig fort. Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch hat eine neue literarische Spur gelegt. Sie hat die „letzten Zeugen unserer Zeit“ aufgerufen und mit ihnen ein Denkmal gebaut, damit die Leiden gebannt und der Mut sie zu überstrahlen beginnt. 2013 dankte der deutsche Buchhandel ihr mit dem Friedenspreis und 2015 das Nobelpreiskomitee für ihr Werk. Sie schreibt an einer „Chronik für die Zukunft“. Ihre Stimme ist weich und eindringlich und ruft auf zur Menschlichkeit.

Wir erklären unsere Solidarität für die Frauen und Männer, die gegen das autokratische Regime aufstehen. Wir unterstützen die Forderung nach freien und fairen Wahlen in Belarus. Wir rufen dazu auf, den Weg der Belarussinnen und Belarussen in die von ihnen selbst bestimmte Freiheit zu begleiten.

Gert Weisskirchen / Klaus Staeck

Deutschlandfunk, „Kultur heute“, 16.08.2020:
Verweigerung – Die Rolle der Künstler bei den Protesten in Belarus [AUDIO]

Deutschlandfunk, „Kultur heute“, 17.08.2020:
In den Kulturnachrichten wurde der Video-Brief von Jurij Chaschtschewatski an Klaus Staeck zitiert.